Jan Fuhrmann und der SKV Foto: avanti

Gegen den Tabellenzweiten TSV Schmiden glänzt der Handball-Württembergligist SKV Oberstenfeld mit 33:25 (17:11).

Schmiden-Coach Stavko Pustoslemsek was not amused. „Ich glaube, ich spinne!“, entfuhr es ihm nach einem einfachen technischen Fehler seines Teams. Einem weiteren. Der TSV Schmiden, angereist als Tabellenzweiter, leistete sich zu viele Unkonzentriertheiten gegen fokussierte Oberstenfelder. Die 27. Spielminute brach an und die eigentlich favorisierten Gäste lagen mit 10:17 zurück. Natürlich war noch jede Menge Spielzeit übrig, um die Kurve zu kriegen. Allerdings auch, um sich eine unrühmliche Klatsche abzuholen. Und danach sah es zu diesem Zeitpunkt schon eher aus.

Das Hoch des SKV Oberstenfeld hält an. Zuhause läuft es wie am Schnürchen, das Angriffsspiel brummt generell. Kein Team der Liga schießt mehr Tore – außer eben der TSV Schmiden. Man durfte im Vorfeld der Partie also auf ein Offensivfeuerwerk hoffen. Doch das blieb aus. Eine 5:1-Abwehr stutzte den Schmidener Pumas die Krallen. Übrig blieben samtpfötige 25 Tore. Ausschlaggebend war bereits die Anfangsphase. Während die Oberstenfelder ihr Angriffsspiel diszipliniert gestalteten, gingen die Schmidener die Sache etwas zu lasch an. Leichte Fehler schlichen sich ein, SKV-Keeper Tim Schniering fand über unvorbereitete Abschlüsse schnell in die Partie. Eine Parade in der siebten Minute führte zur frühen Drei-Tore-Führung: Eric Stahl verwandelte aus dem Tempogegenstoß sicher zum 6:3. Druckvolle Positionsangriffe ließen den SKV zunächst auf 10:6 (14.), dann auf 12:7 (20.) erhöhen. Zu guten Möglichkeiten kam er häufig über lange Diagonalpässe vom Zentrum auf die Außenpositionen. Den so eröffneten Raum konnten entweder die Flügelspieler selbst nutzen oder es wurde in die andere Richtung gegengestoßen. Die Abwehrreihen rissen in der Folge rasch auseinander.

„Wir haben insgesamt einfach mehr Chancen generiert, sagte Oberstenfelds Coach Michael Walter danach. „Denn wir haben auch bestimmt zehn Hundertprozentige verworfen. Aber der Ball lief schnell, wir haben viel Druck aus dem Rückraum aufgebaut. Dadurch hatte Güngor Cakar am Kreis Platz. Auch Hannes Eisele konnte über seine Eins-gegen-eins-Aktionen große Lücken für die parallele Mitte- und Halbposition schaffen.“ An der überdeutlichen Pausenführung von 17:11 hatte jedoch gerade die oben erwähnte Abwehrleistung großen Anteil. Wegen des vorgezogenen Abwehrspielers lief die Schmidener Angriffsmaschinerie überhaupt nicht an. Michael Walter stellte fest: „Mit der offensiven Deckung kamen sie vor allem in der ersten Halbzeit überhaupt nicht zurecht.“

Nach dem Seitenwechsel hatte der TSV sich besser darauf eingestellt. Er spielte jetzt geduldiger, pirschte sich bis zur 41. Minute auf 20:18 an. Wohl unter anderem auch, weil er mehrere Torerfolge über den Kreis verbuchte, entschied sich Wal-ter beim Stand von 20:18, defensiver verteidigen zu lassen. Die Partie spitzte sich zu, es wurde kurz hektisch – und dann fand Oberstenfeld zurück in die Spur. Ein 7:1-Lauf sicherte die Führung bis zur 49. Minute und mündete in einem klaren 33:25-Sieg. „Es ist immer wieder so. Wir spielen gut, dann haben wir eine Schwächephase. Aber wir knicken nicht ein und kommen von selbst wieder zurück. Das war echt gut!“, lobte Michael Walter. Den „schwierigen Spielen“, die jetzt gegen Schönbuch, Neuhausen und Waiblingen anstehen, dürften er und sein Team nun sehr selbstbewusst entgegenblicken. SKV Oberstenfeld:
Schniering, Zieker – Babjak, Cakar (5), H. Eisele (8/2), L. Eisele (5), Fuhrmann (2), Goller (2), Krautt, Meder Pflugfelder (3), Schädlich, Stahl (4), Sauerland (4).