Szene aus dem Video „Auf/Begehren“ Foto: AL/Alexandra Lederer

Um das Recht auf Lust und Sexualität von Menschen mit diversen Körpern und Begehren geht es an diesem Dienstag, 9. Januar, im Württembergischen Kunstverein Stuttgart.

Im Rahmen der aktuellen Ausstellung zum Werk der Performance-, Installations- und Videokünstlerin Adina Pintilie „You Are Another Me. Eine Kathedrale des Körpers“ präsentiert der Württembergische Kunstverein Stuttgart (Kunstgebäude am Schlossplatz) an diesem Dienstag, 9. Januar, einen besonderen Themenabend mit Videos und Gesprächen. Initiiert haben das Programm Natascha Cid, Alexandra Lederer und Pierre Mayer. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

Blick in die Schau von Adina Pintilie Foto: wkv/wkv

Zum Auftakt ist Alexandra Lederers Video „Auf/Begehren“ zu sehen. Natascha Cid und Pierre Mayer äußern sich darin über die Schwierigkeiten, offen über die Lust und Sexualität von Menschen mit Behinderung beziehungsweise von funktional diversen Personen zu sprechen. Dabei wissen gerade diese, wie Mayer betont, ganz genau, was sie sich wünschen. Aber im privaten und öffentlichen Leben werde das Thema meist unterdrückt, oftmals bereits durch die Eltern. Cid und Mayer fordern, dass ihre Körper als begehrenswerte und begehrende Körper ernst genommen werden.

Im Anschluss gibt es ein Gespräch mit den Akteurinnen und Akteuren sowie Iris Dressler, Direktorin des Württembergischen Kunstvereins Stuttgart. Ausgangsfrage ist hier, wie man die bestehende Situation insbesondere in Stuttgart und Baden-Württemberg ändern kann. Noch gebe es hier keine Projekte und Netzwerke, die die Sexualität von Menschen mit Behinderung stärken.

Natascha Cid und Pierre Mayer engagieren sich seit 2010 politisch für Inklusion und die Rechte von Menschen mit Behinderung. Alexandra Lederer ist Sexualpädagogin.

Blick in die Schau von Adina Pintilie Foto: wkv/wkv

Gegen 20 Uhr soll der Film „Yes, We Fuck!“ (2015) von Antonio Centeno und Raúl de la Morena gezeigt werden. Die Altersempfehlung gibt ein Mindestalter von 18 Jahren an. Der in Barcelona entstandene Dokumentarfilm setzt sich aus sechs Kurzgeschichten zusammen, in denen Menschen mit diversen Fähigkeiten, Begehren und nicht-normativen Körpern ihre Lust und Sexualität feiern und sich dazu persönlich und politisch bekennen. Antonio Centeno und Raúl de la Morena sind in Barcelona lebende Aktivisten und Kulturproduzenten.