Der Kinderchor präsentierte Weihnachtslieder aus aller Wel Foto: Georg Linsenmann

Der Wolfbusch-Kinderchor stimmte mit Texten und Musik auf den Advent ein.

Weilimdorf - Bis über die letzten Plätze hinaus voll sind die Kirchen heutzutage vor allem an Weihnachten. Richtig voll war die Wolfbusch-Kirche aber schon am Vorabend zum ersten Advent. Kein Wunder, schließlich gab es eine Premiere zu erleben: das erste Weihnachtskonzert des Kinderchores der Gemeinde. Von einer Sternstunde sprach Pfarrerin Guntrun Müller-Ensslin in ihrer Begrüßung, nachdem die Kinderschar das leitmotivische Lied des Abends angestimmt hatte: „Weihnachten ist überall“. Und wenn die „Sternstunde“, von der Seelsorgerin auf die Gründung des Kinderchores vor fünf Jahren bezogen, noch einer Beglaubigung bedurft hätte, dann wurde diese mit der Einstimmung auf Weihnachten auf zauberhafte Weise gegeben. Es ist der Zauber, der jedem Anfang innewohnt. Ein kostbarer Augenblick für sich – und ein besonderes Versprechen, wenn dieser Anfang sich mit Kindern verknüpft. Zumal an Weihnachten, das Urbild eines Anfangs. Mit Händen zu greifen war so in der Wolfbusch-Kirche nicht nur das Premierenfieber der „Choristen“, sondern auch die freudig gespannte Erwartung der Erwachsenen.

Es ist ja schon eine Leistung für sich, einen „Haufen“ von fast 90 Kindern auf über eine Stunde relativ konzentriert „bei der Stange“ zu halten. Erst recht, wenn die Gruppe von dreijährigen Bambinis bis zu elfjährigen „alten Hasen“ reicht! Dass dies gelang, ist vor allem der guten Vorbereitung und der natürlichen Autorität von Chorleiterin Edith Hartmann zu danken, die ihre Schar immer spürbar warmherzig im Blick hatte und so die nötig Aufmerksamkeit wachhielt. Und einem klug gegliederten Programm, das die „Weihnachtslieder aus aller Welt“ in feine Portionen stückelte und auf wohl sortierte „Ensembles“, also Teilchöre, verteilte.

Eine große Umarmung, die die Kinder dieser Welt einschließt

Angereichert mit Texten, in denen die Großen in schöner Klarheit jeweils andeuteten, wie verschieden Weihnachten rings um den Globus gefeiert wird. Von den „kleinen Geschenken“ in Afrika bis zum Weihnachtsbaum, der sich biegt „unter der Last der Süßigkeiten“. So wurde der Weg bereitet für eine musikalische Weihnachtsreise, die sich richtig hörenswert gestaltete. Etwa, wenn ein Quartett das „Sankta Lucia“ auf Schwedisch sang und zwei Dutzend große Kinder zum Refrain einstimmten. Zauberhafte Soli in Französisch und Englisch, wobei die Engel einmal im Oktett assistierten, bei den Jingle Bells dann der Chor die Kutschenglöckchen tönen ließ. Berührend und zum Staunen, wie der Chor dann das afrikanische „Nga JoJo Yoky YeYe“ freudig und schön rhythmisch gestaltete.

Dazwischen: Solo-Geige des jungen Kajetan Henke, der dann auch mal schnell ans Klavier wechselte. Anrührend das polnische Trio in Originalkostümen. Und immer wieder: das Flötenquartett, das erstaunlich sicher, anmutig und farbig musizierte und sich einen Extra-Applaus verdiente. Schließlich fand sich die ganze Gemeinde, Erwachsene und Kinder, finalerweise im noch einmal gesungenen „Weihnachten ist überall“ wieder. Wie eine große Umarmung, die die „Kinder dieser Welt“ mit einschloss. Ja, durchaus eine Sternstunde, diese Premiere, denn hier entsteht, hier wächst etwas Besonderes: Ein Anfang, der ganz zauberhaft hineinleuchtete in den beginnenden Advent.