Daniel Bohnacker (re.) macht Schluss. Foto: dpa/Pontus Lundahl

Er war kein Seriensieger wie Eric Frenzel oder Denise Herrmann-Wick. Aber auch sein Rücktritt reißt im deutschen Wintersport eine Lücke. Daniel Bohnacker beendet seine Skicross-Karriere.

Wer sich die Laufbahn von Daniel Bohnacker vor Augen führt, sieht zweierlei. Einerseits die sportliche Bilanz, die durchaus beeindruckend ist in ihrer Konstanz. 126 Weltcuprennen im Skicross hat der Mann von der Schwäbischen Alb bestritten, elfmal stand er auf dem Podium, zweimal davon ganz oben. Was aber auch zur Laufbahn des heute 33-Jährigen gehört: de eine oder andere heftige Sturz, einige langwierige Verletzungen – und die Tatsache, dass er danach immer wieder aufgestanden und zurückgekommen ist. Doch nun geht er ganz.

Am Samstagabend hat Daniel Bohnacker nach 14 Saisons im Weltcup seinen Rücktritt erklärt. Via Instagram verkündete er: „Es ist an der Zeit, mich aus dem Skizirkus zu verabschieden.“

Der deutsche Wintersport verliert damit zwar keinen weiteren Seriensieger. Nach Eric Frenzel und Denise Herrmann-Wick aber durchaus einen, der den Skisport in Deutschland in den vergangenen Jahren mit geprägt hat. Und vor allem einen, der die Entwicklung einer Disziplin hautnah miterlebt hat.

2008 hatte Bohnacker erstmals Skicross-Luft geschnuppert. Damals galt der Vierkampf auf dem Kurz mit Sprüngen und Steilwandkurven noch als Exotentum. 2010 erfolgte die Olympiapremiere, 2014 war in Sotschi dann auch Daniel Bohnacker schon dabei. Da hatte er sein erstes Weltcuprennen bereits gewonnen. Zehn Jahre dauerte es dann, bis der Skisportler aus Westerheim den zweiten Sieg folgen ließ.

Nun also tritt er ab, die nächste Generation deutscher Skicrosser ist längst mit ihm auf der Piste unterwegs gewesen. „Durch den Sport durfte ich eine Reihe außergewöhnlicher Momente erleben, großartige Orte auf der ganzen Welt bereisen, Erfolge feiern aber auch viele Rückschläge überwinden“, schrieb Bohnacker, der oft am Olympiastützpunkt in Stuttgart trainiert hat, „all die Erfahrungen haben mich und meine Persönlichkeit nachhaltig geprägt und ich bin für jede einzelne davon dankbar.“ Besonders bedankte er sich bei seinen Eltern.