Hinter den Ehrenamtlichen der Kulturinitiative Rock liegen schweißtreibende Tage. Aber alles läuft nach Plan: Amy Macdonald kann am Dienstagabend das Zeltspektakel eröffnen. Foto: Stoppel

Das Festival feiert sein zehntes Bestehen. Wie die Aufbauarbeiten liefen, warum Besucher etwas mehr Zeit einplanen sollten und für welche Acts es überhaupt noch Karten gibt, lesen Sie hier.

Winterbach - Musik ist auf dem Festgelände des Winterbacher Zeltspektakels noch keine zu hören. Dafür hämmert es an allen Ecken, ein kleiner Kran dröhnt. Oben im Korb steht Steffen Clauss und befestigt einen schweren Trennvorhang. „Das ist eine der letzten großen Arbeiten“, sagt der Vorsitzende der Kulturinitiative Rock. Ansonsten stehen nur noch einige Restarbeiten wie die Beschilderung im Ort an.

 

Drei Konzerte sind ausverkauft

Dann haben es die vielen fleißigen Ehrenamtlichen der Kulti mal wieder geschafft: Das Zelt steht, die Bänke im Biergarten warten auf die ersten Gäste. Am Dienstagabend wird die Sängerin Amy Macdonald das 10. Zeltspektakel eröffnen. Wie es Steffen Clauss beim ersten Konzert geht? „Oh, da bin ich immer total nervös, ob auch alles klappt. Eigentlich ist es gut, wenn der erste Abend ein eher schwacher Abend ist“, sagt er. Aber Amy Macdonald ist ausverkauft. So wie auch die Auftritte von Dieter Thomas Kuhn sowie den Kabarettisten Martina Schwarzmann und Willy Astor. Für die anderen Konzerte gibt es teilweise nur noch sehr wenige Karten. Obwohl das Zelt größer ist als jemals zuvor und etwa 4000 Besuchern Platz bietet. „Wir hatten offenbar ein glückliches Händchen“, sagt Clauss.

Die Rockabende schwächeln bisher noch

Nur die beiden Rock- und Bluesabende, gedacht für das Stammpublikum der Kulturinitiative Rock, schwächeln etwas. Clauss berichtet, wie schwierig es geworden ist, Musiker aus diesem Bereich für das Zeltspektakel zu bekommen: „Die Auswahl wird kleiner, weil die Künstler in Rente gehen oder sterben. Und die, die noch da sind, wollen immer mehr Geld“ Bisher sei das Konzert von Joe Cocker der teuerste Abend gewesen, „aber das war für die aktuellen Verhältnisse noch günstig.“

Das Zeltspektakel ist größer geworden und professioneller

Dieser Wandel im Programm gehört zu den Dingen, die sich im Laufe der zehn Zeltspektakel geändert haben. Angefangen hat 1995 alles mit einem kleinen Zirkuszelt. „Damals kamen insgesamt vielleicht soviele Besucher wie heute an einem Abend“, sagt Clauss, der seit der ersten Auflage mit dabei ist. Das Fest ist nicht nur größer, sondern auch professioneller geworden. „Wir sind selbst viel auf Festivals und schauen immer genau hin, was wir selbst noch besser machen können.“ Und noch etwas ist den Zeltspektakel-Machern wichtig: „Wir wollen es den Künstlern und den Besuchern so schön wie möglich machen.“ Dazu gehört, dass für die Musiker direkt vor Ort gekocht wird, der Biergarten liebevoll dekoriert wird oder die Rückgabe der Pfandflaschen optimiert wird. Wenn alle glücklich sind, dann ist es Steffen Clauss auch: „Die Anerkennung ist der Antrieb. Früher ging es auch darum, sich Künstlerträume zu erfüllen, aber davon müssen wir uns langsam verabschieden.“