Eine Almhütte und eine Eisbahn vor dem Schloss – damit wird es dieses Jahr nichts. Foto: dpa

Die Almhütte und die Eisbahn am Schloss: Daraus wird erst einmal nichts. Der Betreiber hat das Winter Wonderland abgesagt, das am 24. November hätte starten sollen.

Ludwigsburg - Es war eine originelle Idee: Eine Eisbahn im Schlosshof mit einer Almhütte, die als hochwertige Gastronomie genutzt werden kann. Der Veranstalter, die Alm-Deluxe GmbH in Bietigheim-Bissingen, hat vor wenigen Wochen verkündet, dass vom 24. November bis 22. Januar das „Winter Wonderland“ stattfinden würde. Die Resonanz auf die Ankündigung war laut Geschäftsführer Reinhard Lieb „überwältigend“, wie er sagt: „Wir hatten Bestellungen und Buchungen von vielen namhaften Firmen aus Ludwigsburg und darüber hinaus.“ Schulen und Kindergärten, Privatpersonen und eine wohltätige Organisation hätten die Eisbahn gern für Events genutzt.

Doch am Freitag vergangener Woche kam überraschend das Aus für die Veranstaltung. „Es war in der Kürze der Zeit leider nicht möglich, alle Voraussetzungen und Gespräche für eine Umsetzung abzuschließen, die den Anforderungen und Vorstellungen aller beteiligten Institutionen entsprechen“, heißt es in einer Pressemitteilung. Auf Nachfrage erklärt Reinhard Lieb, dass er einen „gewissen Standard“ für die Almhütte und die Eisbahn für notwendig halte. Konkret ging es um die Frage, wie lange die Almhütte geöffnet sein darf, auch außerhalb der Öffnungszeiten der Kunsteisfläche. „Wir gingen davon aus, dass sie wie ein Restaurant zu betrachten sei“, erklärt der Geschäftsführer der Event-Deluxe GmbH.

Keine Einigung zwischen der Stadt und dem Betreiber

Doch offenbar verliefen die Gespräche komplizierter als gedacht. Es waren viele Interessen im Spiel. Ein Problem sei die Überschneidung mit dem Barocken Weihnachtsmarkt gewesen. Auch die erweiterten Öffnungszeiten der Almhütte sind nicht bei allen Innenstadtakteuren auf Begeisterung gestoßen. „Es hat sich herausgestellt, dass wir unser Konzept nicht so umsetzen konnten, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagt Lieb. Es sei keine Lösung mehr möglich gewesen, die alle Interessen berücksichtigt hätte. Ausdrücklich lobt er die Kooperation der Stadtverwaltung: „Wir haben gute Gespräche geführt.“

Der bei der Stadt Verantwortliche ist Robert Nitzsche, derzeit auch in Personalunion Geschäftsführer des Eigenbetriebes Tourismus, Events und Marketing. „In dem Antrag von Reinhard Lieb war ursprünglich Betrieb im Schlossinnenhof bis 24 Uhr und am Wochenende bis 2 Uhr morgens vorgesehen. Das war uns eindeutig zu lang“, erklärt er. Die Stadt habe verlangt, dass man sich anlehnen solle an den Betrieb des Barocken Weihnachtsmarktes, der bis 21 Uhr offen hat. Allerdings wären geschlossene Firmenveranstaltungen in der Almhütte bis 24 Uhr möglich gewesen. Robert Nitzsche stellt klar: „Wir wollten das Event nicht verhindern.“

Für dieses Jahr ist die Idee also gestorben. Allerdings will Reinhard Lieb für das nächste Jahr einen neuen Anlauf wagen. „Das Konzept des Winter Wonderland ist für Ludwigsburg perfekt“, betont er. Man wolle daher mit längerem Vorlauf einen neuen Dialog mit der Stadtverwaltung suchen, um alle möglichen Fragen für 2017 schon im Vorhinein zu klären.