Das Rebhuhn ist in höchstem Maße gefährdet. Foto: dpa/Sina Schuldt

Wie sich die Wildtierbestände in der Umgebung rings um Leonberg entwickelt haben, erzählt Kreisjägermeister Bodo Sigloch.

Die Zahl der Rehe in der Umgebung hat sich in der jüngeren Vergangenheit kaum verändert, sagt Kreisjägermeister Bodo Sigloch von der Kreisjägervereinigung Leonberg. Wildschweine wurden merklich weniger. „Warum, weiß eigentlich niemand so genau, die Wildforschungsstelle des Landes hat auch keine Erklärung.“ Auffällig sei allerdings, dass sowohl die Rehe als auch die Wildschweine, die erlegt wurden, deutlich leichter als im langjährigen Durchschnitt sind und wenig Feist, also Fett, aufweisen. „Dieses Phänomen beobachteten die Schäfer aber im abgelaufenen Jahr auch, die Lämmer nahmen praktisch ab dem Sommer kaum mehr zu, sodass viele zufüttern mussten, um die Schlachtgewichte, die der Markt fordert, zu erreichen.“ Vermutlich sei also der trockenen Sommer dafür verantwortlich.

 

Hasen profitieren von der Trockenheit

„Hasen beobachten wir dagegen häufiger, die profitieren eher von trockenen Jahren, da die Junghasen gegenüber Nässe und Kälte sehr empfindlich sind.“ Die Langohren dürften sich außerdem über die geringere Fuchsdichte gefreut haben. Bei den Füchsen gab es nämlich Staube- und Räudefälle, weshalb sie stärker bejagt wurden. Der Bestand ging zurück, die aktuell gesichteten Füchse seien dafür augenscheinlich gesund, so Sigloch.

Sorge bereitet den Jägern die hohe Elstern- und Krähendichte. Denn die Nesträuber könnten sich negativ auf die Bestände in der übrigen Vogelwelt auswirken. „Das Rebhuhn und der Fasan sind die großen Sorgenkinder, für sie ist es nicht nur fünf vor zwölf, sondern eine Minute vor zwölf, da darf nichts mehr passieren, sonst ist es mit diesen Arten bei uns vorbei“, warnt Bodo Sigloch. „Wie man helfen könnte, weiß man.“ Aber das müsse politisch auch gewollt sein.