Zwei Pappeln, verborgen im Häusermeer am Hölderlinplatz Foto: Priva/t

Der Baumfälltrupp war schon angerückt. Mit einer kurzfristig angesetzten Vorabinfo sollten im Stuttgarter Westen am Hölderlinplatz zwei alte Pappeln gefällt werden. Doch eine 30-köpfige Anwohner-Initiative hat die Polizei gerufen.

Wenn man am Hölderlinplatz herumspaziert, stellt man fest: Viel mehr Stadt als hier geht eigentlich nicht mehr. Viele kleine Geschäfte, viel Verkehr, viele Ampeln, viele parkende Autos und Häuser, bei denen jeder Quadratzentimeter Baufläche genutzt wurde. Und doch gibt es da ein kleines Biotop, eingezwängt zwischen der Wernlin- und der Schwabstraße, das sich dem Vorbeilaufenden zuerst auch gar nicht so zu erkennen gibt. Man muss da schon informiert sein, dann erkennt man zum Beispiel die Baumkronen von zwei Pappeln, die über die Gebäudehöhe hinaus ragen. Ein stets durstiger Pappelbaum an diesem Ort? Offensichtlich haben die beiden Bäume in den vergangenen 60 bis 80 Jahren ergiebige unterirdische Wasserläufe gefunden runter vom Kräherwald in die Stadt. Und mit ihrer schlanken Gestalt sind sie natürlich passend, um bei so engen Platzverhältnissen gut zu wachsen.