Auch Stuttgart, die Hauptstadt Baden-Württembergs war bereits vom „Blutregen“ betroffen. Foto: IMAGO/Arnulf Hettrich/IMAGO/Arnulf Hettrich

Es regnet rot: In Europa und auch in Deutschland kommt es immer wieder zu dem Phänomen des sogenannten „Blutregens“. Was dahinter steckt, erklärt der Deutsche Wetterdienst.

Der Himmel färbt sich Gelb und an den Autos und Fenstern haftet orangener Staub. Grund dafür ist der Blutregen. Für den skurrilen Niederschlag ist jedoch kein schlechtes Omen verantwortlich, wie zu Zeiten des Mittelalters geglaubt wurde.

Wind bringt die Wüste nach Deutschland

„Als Blutregen wird die rötliche Färbung von Regen bezeichnet, welche hauptsächlich durch Wüstensand und/oder Staub verursacht wird“, informiert der Deutsche Wetterdienst (DWD). Meistens handelt es sich dabei um Staub aus der Sahara, der über das Mittelmeer nach Europa gebracht wird.

Staubwinde aus Wüstengegenden können in großen Höhen weite Distanzen zurücklegen, bis die Wüstenstaub-Partikel über den dann rötlich gefärbten Niederschlag an anderen Orten wieder auf den Boden gelangen. Auch in Deutschland kommt es immer wieder mal zu dem Naturphänomen des „blutigen Regens“.

Viele Farben – ein Phänomen

„Der Sand hat verschiedene Farben und schlägt sich zum Beispiel auf Autos als rot-bräunliche Schicht nieder“, erklärt der Meteorologe Andreas Friedrich vom DWD. Die Färbung des Regens variiere je nach Farbe des Sahara-Sandes von dunkel- und hellgrau über leicht gelblich bis stark rötlich. Deshalb habe sich im Volksmund der Begriff Blutregen entwickelt. Im Frühjahr sind es auch manchmal Pollen in der Luft, die den Regen gelb oder rötlich färben.