Nach Wochen ohne Regen ist der Niederschlag nun sehr notwendig. Foto: dpa/Thomas Warnack

Langsam aber sicher breitet sich nassgraues Herbstwetter aus. Daten unserer Klimazentrale zeigen, dass es für die Jahreszeit trotzdem zu wenig regnet und auch die Temperaturen noch ungewöhnlich sind.

Die Woche hat in Stuttgart trüb und feucht begonnen – endlich, könnte man mit der Natur sagen. Denn im Vergleich zu den Niederschlagsmengen, die in früheren Jahrzehnten normal waren, hat es in der Stuttgarter Innenstadt in den vergangenen 30 Tagen relativ wenig geregnet. Das zeigen die Daten der Stadt Stuttgart, die wir für unser Projekt „Klimazentrale“ auswerten.

 

Die Niederschlagsmenge pro Quadratmeter liegt mit 25,1 mm über die vergangenen 30 Tage an der unteren Grenze des Normalbereichs der Jahre 1961 bis 1984. Doppelt so viel wäre ebenfalls normal und für die Böden, die Pflanzen und den Wasserhaushalt deutlich besser. Der Beginn des Sommers war regenreich, nach mehreren warmen und regenarmen Monaten sind die Böden aber trocken. Damit sie regenerieren können, wird nun dringend Niederschlag benötigt.

Zwar wurden in und um Stuttgart zuletzt nun vermehrt herbstliche Niederschläge registriert. Der (Niesel-) Regen ist derzeit allerdings örtlich beschränkt. Zwar bekommt man bei einem Spaziergang durch die Stadt immer wieder kurze Schauer ab – aber nicht unbedingt an allen Messstationen. Auch größere Herbststürme mit relevanten Niederschlagsmengen gab es in diesem Jahr bislang nicht.

Global zeichnet sich ab, dass 2023 das mit Abstand wärmste Jahr seit Beginn der Messungen wird. Auch in Stuttgart war es Anfang Oktober fast durchweg viel wärmer als normal. Auch in der vergangenen Woche lag die Tageshöchsttemperatur an vier von sieben Tagen oberhalb der Temperaturen, die für die heutige Großelterngeneration in ihrer Jugend normal war. Nun nähern sich die Temperaturen mehr an die normalen Herbsttemperaturen an. Am grau-feuchten Dienstag lag die Tageshöchsttemperatur mit knapp 14 Grad ausnahmsweise mal wieder auf dem mittleren Normalniveau.

Die Nächte sind derzeit nicht mehr so frisch wie Mitte Oktober, als in den höher gelegenen Teilen der Stadt beinahe Bodenfrost gemessen wurde. So eisig wird es mit zuletzt gut acht Grad derzeit nicht. Temperaturen unterhalb des Gefrierpunkts wären für Ende Oktober auch äußerst unüblich.

Mit diesem Beitrag endet unsere regelmäßige wöchentliche Analyse des Wetters. Die Daten berichten wir weiterhin live auf unserer Website, Stichwort „Klimazentrale“.