Französische Bulldoggen und Möpse geben alles und fliegen im Wernauer Neckartalstadion auf der 50-Meter-Bahn dem Ziel entgegen. Foto: 7aktuell.de/

Beim Mops- und Bulldoggenrennen trumpfen die kleinen Vierbeiner mit respektablen Leistungen auf.

Wernau - Am Ende werden weder die Dienste der Tierambulanz Mittlerer Neckar noch der Wagen des ebenfalls bereit stehenden Tierbestattungsinstituts „Die letzte Reise“ benötigt. Alle rund 180 Möpse, Chihuahuas, Bulldoggen und andere kleine Hunde haben am Sonntag beim Süddeutschen Mops- und Bulldoggenrennen im Wernauer Neckartalstadion ihre Einsätze ohne Herzinfarkt absolviert.

Möpse rennen Fotografen fast über den Haufen

Dabei gingen die Tiere, deren Statur mit einer Schulterhöhe von maximal 37 Zentimetern im Unterschied zu den grazilen Windhunden so gar keine sportlichen Höchstleistungen erwarten lassen, in dem Wettbewerb an ihre Grenzen. Und die Ergebnisse können sich durchaus sehen lassen. Am Start steht Fleck. Sein Herrchen hält die Französische Bulldogge am Halsband fest, während Frauchen auf der abgesperrten Strecke schon einmal vorausläuft und die Richtung vorgibt. Nach der halben Distanz wird der Hund losgelassen und schießt auf der Bahn nach vorne. Im letzten Drittel schleudert Frauchen einen Ball über die Ziellinie hinaus und zündet damit noch einmal den Turbo bei Fleck. Dieser saust über die Ziellinie und rennt dabei fast noch die Fotografen über den Haufen, die sich, die Kamera im Anschlag, für ein lohnendes Motiv auf die Lauer gelegt haben.

Die Stoppuhr bleibt bei 5,55 Sekunden stehen. Damit hat die kleine Dogge auf der 50 Meter langen Strecke hochgerechnet zwar nicht ganz die fabelhaften 9,58 Sekunden unterboten, mit denen Usain Bolt vor sieben Jahren einen Weltrekord über die 100 Meter aufgestellt hat. Doch bewegt diese Leistung den Stadionsprecher am Sonntagnachmittag, dem Knirps den ehrenhaften Namen Usain Fleck zu verleihen.

Manchmal geht bei einem Rennen auch etwas schief

Auch Flecks Konkurrent Cooper legt den Vergleich mit einem Spitzensportler nahe. Statt eines Tennisballs bevorzugt Coopers Besitzer und Trainer ein größeres Spielgerät – einen Basketball. „Michael Air Cooper“, so der Sprecher in Anspielung auf den früheren Korbjäger Michael Air Jordan, schafft es auf respektable 5,99 Sekunden.

Nicht immer allerdings folgt ein Rennverlauf der vorgegebenen Choreografie. Bennys Betreuer etwa verwendet keine Frisbeescheibe und auch keinen Ball, sondern versucht seinen Schützling kurz vor dem Ziel mit einem Maiskolbenwurf zu finalen Höchstleistungen anzutreiben. Doch verliert der Mops den Kolben aus den Augen und bremst schließlich direkt vor dem Zieleinlauf suchend ab. Das kostet am Ende wertvolle Sekunden. „Vielleicht sollte man es beim nächsten Mal mit Popcorn versuchen“, witzelt der Sprecher zur Belustigung des Publikums auf den voll besetzten Rängen. Und als sich kurz darauf Dobby ins Ziel stürzt, balgt der sich mit einem anderen Mops um einen Tennisball. Beide Hunde sind nur schwer voneinander zu trennen.

Loriot: „Ein Leben ohne Mops ist sinnlos“

Am Ende nimmt nicht jeder Hundebesitzer einen Pokal mit nach Hause. Doch alle Teilnehmer vereinen der Spaß und die Einsicht Loriots, der einst sagte: „Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.“