Das Thema fossile Energien ist ein zentrales beim Weltklimagipfel. Foto: dpa/Boris Roessler

Bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow haben sich mindestens 19 Länder dazu bekannt, bis Ende 2022 aus der Finanzierung fossiler Energien im Ausland auszusteigen.

Glasgow - Die USA und eine ganze Reihe weiterer Länder steigen aus der Finanzierung der fossilen Energien Kohle, Öl und Gas im Ausland aus. Bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow bekannten sich rund 20 Länder, darunter große Treibhausgas-Emittenten wie die USA und Kanada, dazu, bis Ende 2022 aus der Finanzierung fossiler Energien im Ausland auszusteigen. „In Projekte zu investieren, die unvermindert von fossiler Energie abhängig sind, bringt sowohl soziale als auch wirtschaftliche Risiken mit sich“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung. Deutschland gehört nicht zu den Unterzeichnern.

Auf Initiative von Großbritannien kündigten Länder wie Portugal, die Schweiz, Mali und die Marshall-Inseln sowie mehrere Entwicklungsbanken in der gemeinsamen Erklärung an, bis Ende kommenden Jahres grundsätzlich keine staatlichen Gelder mehr für Projekte zur Verfügung zu stellen, bei denen fossile Energieträger genutzt werden, ohne deren Emissionen durch CO2-Abscheidung unschädlich zu machen. Ausnahmen seien möglich unter „beschränkten und klar definierten Bedingungen“, die im Einklang seien mit dem Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

COP26 hatte am Sonntag begonnen

Große Investoren von Projekten mit fossilen Energieträgern wie Japan, Südkorea und China beteiligten sich nicht an der Erklärung. China hatte im September angekündigt, aus der Finanzierung von Kohle-Projekten im Ausland auszusteigen, dazu aber keinen konkreten Zeitrahmen genannt. Vergangenen Monat bekannten sich alle G20-Staaten zum Ausstieg aus der Finanzierung von Kohlekraftwerken im Ausland. Die Erklärung vom Donnerstag umfasst nun aber auch Erdöl- und Erdgasprojekte.

Die UN-Klimakonferenz in Glasgow (COP26) hatte am Sonntag begonnen. Bis Freitag kommender Woche wollen Vertreter aus mehr als 190 Ländern über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beraten. Nach UN-Angaben steuert die Erde derzeit auf eine gefährliche Erwärmung von 2,7 Grad zu.