Gael Monfils (rechts) gratuliert Albert Montañes. Foto: AP

Eine Fußverletzung von Gael Monfils hat  Albert Montañes zu einem leichten Sieg verholfen.

Stuttgart - Eine Fußverletzung von Showman Gael Monfils hat Sandplatz-Spezialist Albert Montañes beim Stuttgarter ATP-Turnier zu einem leichten Sieg verholfen. Der Franzose musste im Finale beim Stand von 2:6, 2:1 aus seiner Sicht aufgeben. „Ich hab's versucht. Es hat sehr wehgetan und wurde immer schlimmer“, sagte der enttäuschte Verlierer am Sonntag.

Montañes sagte nach seinem zweiten Turniererfolg in diesem Jahr: „Ich bin sehr zufrieden. Das war wirklich eine fantastische Woche für mich.“

Montañes bekam für den insgesamt fünften Turniersieg seiner Karriere 72.150 Euro Preisgeld, ein E-Klasse Cabriolet des Hauptsponsors Mercedes sowie 250 Weltranglisten-Punkte.

Der 29-Jährige macht dadurch in der Weltrangliste einen Sprung von Position 30 auf 24. So gut war Montañes in der ATP-Tour noch nie platziert. Glücklich drehte er in dem weißen Flitzer eine Ehrenrunde auf dem roten Ascheplatz des Weissenhofs.

Monfils knickt um

Monfils war bei der mit 450.000 Euro dotierten Sandplatz-Veranstaltung im letzten Spiel des ersten Satzes umgeknickt, musste sich danach länger behandeln und den rechten Fuß tapen lassen. Der 23 Jahre alte Weltranglisten-17. war dadurch im zweiten Satz stark gehandicapt und konnte sich nicht wie gewohnt bewegen.

Nachdem Monfils sein zweites Service zum 2:1 durchgebracht hatte, gab er wegen der zu großen Schmerzen auf. „Ich hatte gedacht, nochmals zurückzukommen und auf einen dritten Satz gehofft“, erklärte er frustriert. Doch es sei nicht mehr gegangen.

Aber schon zuvor hatte Monfils nur selten sein übliches Power-Tennis gezeigt. Montañes ließ den 1,93 Meter großen Schlaks bei dieses Mal angenehmen Temperaturen auf dem Center Court nicht zur Entfaltung kommen. Nach zwei Breaks nahm der Mann aus Barcelona dem Franzosen in nur 33 Minuten souverän den ersten Satz mit 6:2 ab. Im zweiten Durchgang zeichnete sich früh ab, dass Monfils nicht zu Ende spielen könnte.

Montañes hatte am Samstag im Halbfinale seinen Landsmann, den ehemaligen Weltranglisten-Ersten Juan Carlos Ferrero, 6:3, 7:6 (8:6) bezwungen. Monfils hatte den Spanier Daniel Gimeno-Traver 6:4, 4:6, 6:0 ausgeschaltet.

Petzschner/Kas unterliegen Berlocq/Schwank

Wimbledon-Sieger Philipp Petzschner hat seinen zweiten Doppelerfolg innerhalb von zwei Wochen knapp verpasst. Mit seinem Partner Christopher Kas (Trostberg) unterlag der 26 Jahre alte Bayreuther dem argentinischen Duo Carlos Berlocq/Eduardo Schwank 6:7 (7:5), 6:7 (8:6).

Die Veranstalter des „MercedesCup“ haben eine gemischte Bilanz gezogen. „Das Abschneiden der deutschen Spieler war für uns enttäuschend“, sagte Turnierdirektor Edwin Weindorfer. „Wir warten seit langem, dass es wieder einen deutschen Sieger oder Finalisten gibt.“ Der ehemalige Wimbledon-Sieger Michael Stich hatte 1991 als letzter Deutscher auf dem Weissenhof gewonnen. In diesem Jahr waren Simon Greul (Kornwestheim) und Florian Mayer (Bayreuth) im Viertelfinale als letzte deutsche Spieler ausgeschieden.

2011 soll es eine Neuerung geben. „Wir versuchen, eine Lösung für Night-Sessions mit zwei Top-Matches zu finden“, sagte Weindorfer. Dieses Jahr gab es einen Flutlichttest.