Im Einsatz für den baden-württembergischen Skinachwuchs: Moritz Waibel vom Weingut Engler steckt diesen Winter jede Menge Trainingsläufe für den U14-Kader des Landes. Foto: privat

Im Weinbau gibt es offensichtlich einen Hang zum Skifahren: Die baden-württembergischen Nachwuchs-Rennläufer werden zum Beispiel von einem Winzer trainiert. Moritz Waibel stammt aus dem Weingut Engler – und dessen Chasselas eignet sich hervorragend fürs Après-Ski.

Wein und Skifahren haben mehr miteinander zu tun, als es vielleicht auf den ersten Blick scheint. Reben wachsen (noch) nicht in großen Mengen in den Alpen. Aber der Winzer an sich hat definitiv einen Hang zum Skifahren. Zum Beispiel erinnere ich mich dunkel an eine Erzählung von Jürgen Ellwanger, wie er vor Jahrzehnten beim Winterurlaub in Kanada auf den Merlot gekommen ist – und die Sorte nach Winterbach brachte. Legendär sind die Teilnahmen von Gert Aldinger am Skirennen „Der weiße Ring“ im Rennanzug. Auch Sonja Beck, Aufsichtsratsvorsitzende bei der Weinmanufaktur in Untertürkheim, bezeichnet Skifahren als ihre Leidenschaft ebenso wie Jungwengerter Philipp Laipple von den Weingärtnern Fellbach.

Ein Winzer als Skitrainer für den Leistungssport

Dass die baden-württembergischen Nachwuchsrennläufer von einem Winzer trainiert werden, dürfte also nicht überraschen. Moritz Waibel heißt der junge Mann, der seit diesen November als zweite Kraft mit dem U-14-Kader des Schwäbischen und der Schwarzwälder Skiverbände Slalom und Riesenslalom übt. Die Lehre hat er beim Bio-Weingut Rummel in der Pfalz und bei Schlumberger-Bernhart in Sulzbach-Laufen absolviert. Ja, er stammt aus Baden, aber in der Mannschaft sind auch Schüler aus Württemberg, weshalb sein Familienbetrieb sehr gut in diese Kolumne passt! Denn seine Mutter Andrea Engler-Waibel führt in Müllheim ein Weingut, das 1892 ihr Urgroßvater kaufte.

Ohne Helm und Skibrille: Moritz Waibel will nach der Skisaison die Ausbildung zum Weinbautechniker absolvieren. Foto: Weingut Engler

Mit einem exklusiven Weißburgunder aus dem Barrique lieferte ihr Sohn Moritz dort sein vinologisches Gesellenstück ab. Wenn der Winter vorbei ist, will der Skitrainer die Ausbildung zum Weinbautechniker machen und dann Erfahrung in der weiten Welt sammeln. Zum niveauvollen Après-Ski hat derweil seine Mutter den perfekten Wein zu bieten: einen leichten, cremigen und weichen Chasselas, wie der Gutedel in der Schweiz genannt wird, der ein bisschen nach Mandarine duftet, frisch und animierend wirkt. Mit diesem Wein können nicht nur die Rennläufer-Eltern das Pistenvergnügen noch mehr genießen!

Das Urteil der Weinrunde: 

Holger Gayer Ich bin zwar kein Skifahrer, mag aber diesen Wein. Er ist frisch, mit Zitrus, Mandarine und sogar ein wenig Stachelbeere. Ideal für den Feierabend.

Michael Weier Sonnenschein, ein paar Abfahrten in den Beinen, dann diesen Wein auf der Terrasse genießen. Das stelle ich mir unter einem perfekten Skitag vor.

Harald Beck Jawohl, mit dem Chasselas hat unsre Skizunft auch schon erfrischend Bekanntschaft gemacht. Die Müllheimer Variante kann locker mithalten.

Chasselas***, Müllheimer Sonnhalde trocken, 11 Euro, Weingut Engler, Müllheim, 0 76 31 / 17 05 50, www.weingut-engler.de