Trister Platz vor schmucker Kulisse: die Schotterfläche an der Weilheimer Kalixtenberg-straße wird nicht für Wohnmobile hergerichtet. Foto: Horst Rudel

In der Stadt Weilheim wird es an der Kalixtenbergstraße keine Stellplätze für Wohnmobile geben. Wegen Protesten aus der Bevölkerung und Auflagen des Landratsamts hat sich ein privater Investor jetzt zurückgezogen.

Weilheim - In Weilheim wird es auch künftig keine Stellplätze für Wohnmobile geben. Der private Investor Hartmut Fahrland nimmt mit seiner Firma Komparking Abstand von dem Vorhaben, auf einem Schotterplatz unterhalb der Limburghalle ein solches Angebot für Camper einzurichten. Zu groß sei der Widerstand seitens der Bevölkerung und des Landratsamts Esslingen, erklärt Fahrland. Weilheims Bürgermeister Johannes Züfle hat den Rückzug des Bocholter Parkservice-Unternehmens in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats „mit großem Bedauern“ bekannt gegeben.

Ende Februar war die Weilheimer Stadtverwaltung von Hartmut Fahrland per E-Mail über dessen Rückzug informiert worden. Damit wird es nichts mit einem Domizil für Wohnmobilisten auf dem Platz an der Kalixtenbergstraße, von wo sich ein herrlicher Blick auf die Limburg und den Albtrauf bietet. Sehr zum Verdruss des Bürgermeisters Johannes Züfle. Schließlich hätte der private Investor rund 100 000 Euro in die Hand genommen und bis zu 16 „schön angelegte“ Plätze samt aller notwendigen sanitären Einrichtungen geschaffen, sagt Züfle und fügt an: „Die Kosten wären für uns bei Null gewesen.“ Mit Fahrlands Rückzieher sei nicht nur die Chance vertan, ohne eigene Investitionen den Tourismus in der Stadt zu fördern, sondern auch jene, einen tristen, schmucklosen Schotterparkplatz aufzuwerten.

Investor rechnet mit weiteren Problemen

Doch Anwohner hätten sich mit dieser Idee nicht anfreunden wollen und im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens diverse Einwendungen geltend gemacht. Daraufhin habe das Landratsamt als Genehmigungsbehörde unter anderem ein Lärm- und ein Artenschutzgutachten angefordert. Für Hartmut Fahrland war das zu viel. Seine Auftagsbücher seien momentan „sehr gut gefüllt, und wir können in Bereichen und Städten investieren, in denen wir von allen Ämtern mit offenen Armen empfangen werden“, schreibt er der Stadt. Dabei nimmt er die Weilheimer Verwaltung zwar ausdrücklich aus, aber er rechne an dem Standort „auch weiter mit Problemen“. Der Widerstand des Landratsamts und „aus der Bevölkerung heraus“ werde wohl nicht abreißen, vermutet Fahrland.

Landratsamt weit Vorwürfe zurück

Dabei sei man den Anwohnern noch entgegengekommen und habe zugesagt, das Grundstück mit einem Zaun oder einer Hecke als Sicht- und Schallschutz einzugrenzen, sagt Johannes Züfle. Doch das habe diese nicht umstimmen können. Denn auch im Baugenehmigungsverfahren seien noch einmal Einwendungen beim Esslinger Landratsamt eingegangen. Die Behörde weist indes den Vorwurf zurück, überzogene Forderungen gestellt zu haben. Im Sinne des Nachbarschutzes sei es notwendig zu wissen, „welche Emissionen von einer solchen Einrichtung ausgehen“, erklärt Peter Keck, der Sprecher des Landratsamts. Nachdem die Stadt Weilheim für den Platz an der Kalixtenbergstraße das Baurecht geschaffen hatte, hätten jedoch für eine Genehmigung das Lärm- und das Artenschutzgutachten sowie ein Lageplan und eine Baubeschreibung gefehlt.