Stilvolles Ambiente mit weißen Zelten beim Höpfigheimer Weihnachtsmarkt Foto: Avanti/Ralf Poller

Lichterglanz, der Duft gebrannter Mandeln und viele Leckereien finden sich in Höpfigheim in Hülle und Fülle. Einblicke in einen eher familiären Weihnachtsmarkt.

Wer sie sucht, der findet sie: die Weihnachtsmärkte, wo nicht der kommerzielle Gedanke vorherrscht. Höpfigheim hat ihn: der Teilort von Steinheim weiß einen Weihnachtsmarkt zu zelebrieren und punktet mit dem Zauber familiärer Atmosphäre.

Wer durch den Torbogen auf den Markt zugeht, blickt auf weiße Zelte, die den Platz vor dem pittoresken Höpfigheimer Schloss in eine Winterwelt der Leckereien und Handwerkskunst verwandeln. In den illuminierten Pavillons stehen Menschen, die mit Herzblut das verkaufen, was sie meist persönlich hergestellt haben. Für Ortsvorsteher Roland Heck eine der prägenden Eigenschaften des Marktes, der nicht den Umsatz, sondern die Seele in den Vordergrund stelle: „Man steht einfach anders hinterm Verkaufsstand, wenn man etwas Eigenes verkauft“, gibt er seine Beobachtung preis. Steinheims Bürgermeister Thomas Winterhalter konstatiert neidlos, dass der Teilort hinbekommen hat, was der Kernstadt in diesem Jahr versagt blieb.

Einige cremefarbene Ausreißer bei den Zelten

Auch er liebt das Flair des heimeligen Markts und dankt den Beteiligten, die „hier etwas bewegen und auf die Beine stellen“. Dass die heuer 26 Stände einheitlich in der Farbe Weiß aufgebaut sind – allenthalben gibt es cremefarbene Ausreißer - ist in Höpfigheim eine Frage des Prinzips. Eines, auf das Heck „rigoros achtet“. Er habe auch mal einen Marktbeschicker weggeschickt, der sich nicht daran gehalten habe. Eine weitere Vorgabe ist die Vielfalt: bei den Speisen und Getränken zum sofortigen Verzehr, die die Vereine des Orts bieten, darf es keine Doubletten geben. Auch die Vertreter der Jagdgemeinden des Bottwartals halten sich daran: sie haben sich für Wildschweinbratwurst entschieden: „Natur pur und ohne Geschmacksverstärker“, erklärt ein Verkäufer. Schräg gegenüber gibt es ebenfalls Wild, aber zum Mitnehmen. Nicole Schiele und ihr Mann Volker sind Jäger. Die Rohware bringen sie seit 20 Jahren zu zwei Metzgern, die die Wildspezialitäten zubereiten. Die Mitglieder der Feuerwehr haben sich Maultaschenburger einfallen lassen. Aber auch die Feuerwurst steht auf dem Speiseplan der Floriansjünger. Süßwaren, darunter Selbstgemachte, bietet der Freundeskreis rund um Iris Neumann an. Einer seiner Klassiker: schokolierte Früchte oder gebrannte Mandeln. Lebhaft geht es im Café der Landfrauen zu, wo im Schloss heißer Kaffee sowie Kuchen und Tortenkunstwerke auf die Besucher warten. Und die evangelische Kirchengemeinde beweist, dass auch Flammkuchen mit Äpfeln super lecker schmeckt.

Kunsthandwerk in großer Vielfalt

Kunsthandwerk gibt es in Höpfigheim in großer Vielfalt: Holz, Keramik und Schmuck. Bei Yvonne Ritter finden sich ihre gefilzten Lieblinge, „die sie auf diesem besonderen Markt“ anbietet. Gisela Löhles Handarbeitsangebot ist in den zwei Jahren Coronapause stark gewachsen. Bei ihr kann man sich mit Wollsocken und Weihnachtlichem eindecken. Der 13-jährige Tom Knäb verkauft seine selbst gemachten Kerzen – so auch Weihnachtsbäume aus Bienenwachs. Einen Ruhepunkt findet man bei der evangelischen Jugend – mitsamt Weihnachtsbotschaft und Geschenk. Und bei Familie Glauning kann man sich den idealen Weihnachtsbaum aussuchen. Der wird sogar frei Haus geliefert.