Manfred Bauer erklärt den Kindern, dass sie sorgsam mit der noch jungen Blautanne umgehen müssen. Foto: Sabine Schwieder

Kindergartenkinder übernehmen die Patenschaft für einen Christbaum und verfolgen dessen Wachstum. Die Mitarbeiterinnen ihrer Einrichtung versuchen das ganze Jahr über, die Nahe zur Natur weiterzugeben.

Möhringen - Es beginnt mit einem kleinen Samenkorn, das aus einem Tannenzapfen fällt. Und bei der hohen, 30 Jahre alten Nordmanntanne, die auf dem Parkplatz des Möhringer Freibades steht, hört es noch lange nicht auf: Sichtlich beeindruckt ließen sich gestern die Kinder der Tageseinrichtung am Kalifenweg das Entstehen eines Christbaumes erklären.

Die Kinder wissen bereits Vieles

„Ich bin ziemlich überrascht, wie viel die Kinder wissen. Sie sind gut auf die Schule vorbereitet“, fand Manfred Bauer, Mitarbeiter des Gartenbaubetriebes von Gerhard Stuber in Möhringen, der die Kindergartenkinder anschaulich mit dem Wachsen eines Baumes vertraut machte. Zuvor hatte er die Mädchen und Jungen des Kindergartens an der Vaihinger Straße unterrichtet, und bei herrlichem Sonnenschein fanden seine Besucher dieses Vormittagsprogramm sehr spannend. Das junge Publikum durfte Bauer, der sich nicht zum ersten Mal als Hobby-Pädagoge auswies, dabei beobachten, wie er eine zwei Jahre alte Nordmanntanne einpflanzte und den Erzieherinnen erklärte, wie sie zu behandeln sei. „Der kleine Baum kommt draußen in den Garten“, sagte Marlene Maier, Leiterin der Tageseinrichtung Kalifenweg.

Die Mitarbeiterinnen ihrer Einrichtung versuchen das ganze Jahr über, die Nähe zur Natur weiterzugeben. Sie haben mit den Kindern Tomaten und Kräuter angepflanzt. Die Kinder, das ist die Erfahrung der Erzieherinnen, wissen Projekte wie diese zu schätzen und haben durchaus einen Bezug zur Natur. „Es ist ihnen klar, dass zum Essen mehr gehört als der Gang zum Supermarkt“, sagt Marlene Maier und freute sich über das Interesse ihrer Schützlinge.

Adventliche Stimmung auf dem Freibadparkplatz

Mit dem kleinen Christbaum ist jedoch ein besonderer Zauber verbunden – auch wenn er noch zu schwach für Weihnachtsschmuck ist. Damit die junge Nordmanntanne in der Vorweihnachtszeit nicht „kaputtgeliebt“ wird, versprach Manfred Bauer den Kindern zusätzlich einen kleinen Baum zum Schmücken für ihre Tageseinrichtung, den sie gleich mitnehmen durften. Auch die frisch ausgesägten Baumscheiben, anhand derer sie das Alter eines Baumes raten sollten, konnten sie nach Hause tragen.

In seine Informationen streute Bauer immer wieder kleine Wissensfragen und lobte die Kinder anerkennend für richtige Antworten. Wer die Winterhandschuhe auszog, konnte auch den Unterschied zwischen einer Nordmanntanne und einer eher stacheligen Blautanne ertasten. Zum Abschluss erbat sich Bauer noch ein Weihnachtslied – und der fröhliche Kindergesang verbreitete auf dem Freibadparkplatz adventliche Stimmung.