Warum feiern wir Valentinstag? Foto: 4 PM production/ Shutterstock

Der 14. Februar gilt nicht nur in Deutschland als Tag der Liebe und der Verliebten. Doch warum ist das so? Alles zur Bedeutung des Valentinstags, der Geschichte und den Bräuchen lesen Sie hier.

Wann ist Valentinstag?

Jedes Jahr am 14. Februar ist Valentinstag. In Deutschland und vielen anderen Ländern auf der ganzen Welt werden an diesem Datum Blumen und Pralinen verschenkt, Zuneigung bekundet oder gar geheiratet. Böse Zungen behaupten, der Valentinstag sei eine Erfindung von Floristen und Schokoladenherstellern, dabei geht das Brauchtum bereits viele Hundert Jahre zurück.

Bedeutung des Valentinstags – Kurzfassung

Der Valentinstag war ursprünglich der Gedenktag für den Bischof Valentin von Terni. Um diesen Heiligen ranken sich viele Legenden. Zum Beispiel soll er Soldaten verheiratet haben, obwohl dies verboten war. Eine andere Geschichte besagt, er habe Verliebten Blumen aus seinem Garten geschenkt. Die Tradition, an diesem Tag die romantische Liebe zu feiern, entwickelte sich im 14. Jahrhundert. In Deutschland wurde der Valentinstag erst nach dem 2. Weltkrieg (wieder) populär.

Entstehung des Valentinstags: Wer war Valentin von Terni?

Der Heilige Valentin gilt als „Vater des Valentinstags“. Er lebte im 3. Jahrhundert und war Bischof von Interamna, dem heutigen Terni in Umbrien in Mittelitalien. In vielen Überlieferungen ist außerdem von einem Valentin von Rom die Rede. Möglicherweise handelt es sich dabei um die gleiche Person. Heutzutage ranken sich so viele Mythen und Legenden um Valentin von Terni, dass anzunehmen ist, dass sich die Geschichten verschiedener Menschen vermischt haben oder dass manche schlicht erfunden oder falsch überliefert wurden.

Als gesichert gilt, dass Valentin von Terni als Märtyrer starb. Angeblich wurde er am 14. Februar 269 nach Christus hingerichtet. 200 Jahre später richtete die Kirche daher den 14.02. als Gedenktag ein. So entstand der Valentinstag im ursprünglichen Sinne.

Die Legenden, die sich um das Leben und Wirken des Heiligen Valentin ranken, trugen zur Bedeutung des Valentinstags bei. Dazu gehören zum Beispiel folgende Geschichten:

  • Valentin von Terni war angeblich als Wunderheiler bekannt. Dadurch soll er viele Leute für den christlichen Glauben gewonnen haben, was ihn zu Zeiten der Christenverfolgung im Römischen Reich ins Gefängnis brachte. Während seiner Gefangenschaft soll er die blinde Tochter eines Aufsehers geheilt haben und ihr vor seinem Tod einen Liebesbrief geschickt haben, den er mit „Dein Valentin“ unterzeichnete.
  • Als Priester soll Valentin von Terni Liebespaare trotz Verbot christlich vermählt haben. In vielen Erzählungen ist dies der Grund für seine Hinrichtung. Insbesondere für Soldaten war das Heiraten damals verboten und genau die soll Bischof Valentin mit ihren geliebten Frauen ehelich verbunden haben. Angeblich standen die Ehen, die er traute, unter einem besonders guten Stern.
  • Der Legende nach war Bischof Valentin auch ein begeisterter Gärtner. Er soll allen Verliebten, die an seinem Klostergarten vorbeikamen, Blumen geschenkt haben. Auch den Brautpaaren, die er (unerlaubt) christlich verheiratete, hat er Pflanzen als Gabe überreicht.

Weitere Theorien zum Ursprung des Valentinstags

  • Im Römischen Reich soll der 14. Februar ein Gedenktag für Juno gewesen sein, die Göttin der Geburt, Ehe und Fürsorge. Zu diesem Anlass wurden Blumenopfer gebracht. Angeblich gingen junge Frauen an diesem Tag auch in einen Tempel zu einem Liebesorakel. Manchmal wird hier der Ursprung des Valentinstags und seiner Bräuche vermutet.
  • Bereits vor über 2000 Jahren gab es in Rom die Luperkalien. Sie waren das Hauptfest des Herdengottes Faunus, der auch Lupercus genannt wurde. Dabei handelte es sich unter anderem um ein Fruchtbarkeitsfest, bei dem es um die Befruchtung des Landes, der Herden und der Menschen ging. Verheiratete Frauen holten sich von den Priestern Ehesegen ab. Das Fest fand traditionell am 15. Februar statt und könnte ebenfalls zu den heutigen Ritualen rund um den Valentinstag beigetragen haben.
  • Eine andere Theorie besagt, dass sich der Ursprung des Valentinstags im Mittelalter finden lässt, und zwar bei den Troubadours in Südfrankreich. Ritter übten sich im Minnegesang, also dem Singen von Liebeslyrik, und richteten es an verehrte Damen der Gesellschaft. Dies war jedoch eher ein Ritual als ein romantischer Gefühlsausdruck.
  • Mitte Februar beginnt die Paarungszeit der Vögel und der Frühling naht. Die Paarung im Tierreich wurde auf das Brauchtum der Menschen übertragen. Symbolisch steht der 14. Februar, also der Valentinstag, für den Beginn dieser Zeit.

Alte Bräuche zum Valentinstag

Die „Valentine Greetings“ sind zum ersten Mal im 14. Jahrhundert belegt. Das Gedicht „The Parliament of Fowls“ („Das Parlament der Vögel“) des britischen Schriftstellers Geoffrey Chaucer gilt als einer der frühesten Nachweise dafür, dass der Valentinstag als Tag der Verliebten gefeiert wurde.

Im Mittelalter hatte der Valentinstag eine besondere Bedeutung. Damals glaubte man, Frauen würden jeweils den Burschen heiraten, den sie am Valentinstag als Erstes sehen. Deswegen gab es unter Männern den Brauch, am Valentinstag möglichst zeitig am Morgen der Angebeteten einen Blumenstrauß zu schenken.

Im England des 18. Jahrhunderts entwickelte sich schließlich unter Liebenden der Brauch, zum Valentinstag Grußkarten („Valentines“) zu verschicken sowie Blumen und Süßigkeiten zu verschenken (oft auch anonym). In Frankreich hingegen wurden per Los Valentin und Valentine bestimmt, die anschließend ein Jahr lang als eine Art Verlobte lebten. Ein ähnliches Brauchtum soll es in Rom gegeben haben. Hier wurde ebenfalls per Los ein Paar aus zwei Unverheirateten bestimmt, das allerdings lediglich am Valentinstag zusammen durch die Stadt spazierte. Bei manchen soll es dabei aber gefunkt haben.

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Wie feiert man Valentinstag in Deutschland?

In Deutschland ist der Valentinstag vor allem nach dem Ende des 2. Weltkriegs populär geworden – vermutlich durch das Wirtschaftswunder und den gesellschaftlichen Wohlstand, aber auch durch die in Deutschland stationierten US-Soldaten, die den Brauch aus Amerika mitbrachten.

Traditionell schenken sich Liebende in Deutschland und Österreich zum Valentinstag Blumen und Süßigkeiten. Auch Karten oder Briefe sowie Parfum und Schmuck stehen auf der Geschenkeliste. Und das obwohl über 58 Prozent sich mehr über eine gemeinsame Aktivität als über Materielles freuen würden. (Statista)

Die Statistik zeigt: Männer verschenken eher Blumen (33 %) und Reisen (16 %), während Frauen vor allem ein gemeinsames Dinner (31 %) und andere persönliche Dinge (21 %) schenken.

Die Bedeutung des Valentinstags scheint in Deutschland aber nicht sehr groß zu sein. Rund 40 Prozent der Deutschen sind der Ansicht, dass es keinen besonderen Tag wie den Valentinstag braucht, um seine Zuneigung zu zeigen. Sogar 75 Prozent vertreten die Meinung, dass der Valentinstag keine Bedeutung für die Liebe hat und ein rein kommerzieller Feiertag ist.

Welche Bedeutung hat der Valentinstag in anderen Ländern?

In Italien bringen Verliebte am Valentinstag sogenannte Liebesschlösser an. Die Schlösser werden mit Namen versehen und an Brückengeländern befestigt. Der Schlüssel wird dann ins Wasser geworfen – da die Liebe hoffentlich ewig hält, muss das Schloss nie wieder geöffnet werden. Diesen Brauch kennt man mittlerweile auch unabhängig vom Valentinstag in Deutschland und anderen Ländern.

In Japan kommen die Geschenke am Valentinstag vor allem von den Frauen. Traditionell überreichen sie dunkle Schokolade an Partner oder Ehemänner, aber auch an Freunde, Verwandte, Kollegen und den Chef. Einen Monat später sind dann die Männer dran und schenken den Frauen weiße Schokolade.

In Schweden wird der Valentinstag erst seit den 1980er Jahren gefeiert. Dort heißt er „Tag aller Herzen“ und traditionell werden rote Weingummi-Herzen verschenkt.

In anderen Ländern sind andere Tage für Verliebte wichtiger als der Valentinstag. In Wales ist es beispielsweise der 25. Januar, der Gedenktag von St. Dwynwen, der Schutzpatronin der Liebe. Hier werden kunstvoll geschnitzte Holzlöffel verschenkt. In Spanien ist stattdessen der 23. April von Bedeutung, der Dia de St. Jordi. Frauen verschenken meistens Bücher, während Männer eine einzelne rote Rose verschenken.

In Finnland wird am Valentinstag übrigens die Freundschaft gefeiert. Wenn Sie also Single oder einfach kein Romantiker sind – wieso nicht einfach den besten Freunden ein kleines Geschenk machen?