Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ruft ihre Mitglieder zum Warnstreik auf. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Vor der dritten Verhandlungsrunde im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder ruft die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Dienstag auch Lehrkräfte zu einem Warnstreik auf. Die zentrale Demo im Südwesten soll in Karlsruhe stattfinden.

Am kommenden Dienstag könnte es an Schulen in Baden-Württemberg zu Unterrichtsausfällen kommen. Im laufenden Tarifstreit des öffentlichen Dienstes der Länder hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für den 28. November einen „Streiktag Bildung“ ausgerufen.

Vier zentrale Kundgebungen in der Republik

Beschäftigte der Länder, die an Bildungseinrichtungen arbeiten, werden laut GEW an vier zentralen Kundgebungsorten „mit Streiks und Aktionen ihren Unmut über die Blockadehaltung der Arbeitgeber in der laufenden Tarifrunde laut artikulieren“, heißt es in einer Erklärung. Neben Hamburg, Berlin und Leipzig rechnet die Bildungsgewerkschaft auch in Karlsruhe mit „mehreren tausend Beschäftigten, die an diesem Tag die Arbeit niederlegen“. An den Aktionen beteiligten sich Lehrkräfte, Erzieherinnen, Sozialarbeiter und Sozialpädagogen, Hochschullehrende sowie studentische Beschäftigte. In Karlsruhe ist um 13 Uhr die Auftaktkundgebung auf dem Festplatz geplant, der Demonstrationszug soll sich um 13.30 Uhr in Bewegung setzen, für 14.30 Uhr ist eine Kundgebung auf dem Kronenplatz terminiert.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft will für die Beschäftigten eine Gehaltserhöhung von 10,5 Prozent erreichen, mindestens aber 500 Euro monatlich mehr, einen Tarifvertrag für alle studentischen Beschäftigten sowie ein Nachziehen der Verbesserungen im Sozial- und Erziehungsdienst bei den Kommunen auf Landesebene durchsetzen. Die Arbeitgeber haben laut GEW auch in der zweiten Verhandlungsrunde Anfang November kein Angebot vorgelegt. Die Inflation sei aber noch nicht vorbei, betont die Gewerkschaft. Die Beschäftigten hätten „aus den vergangenen beiden Jahren einen großen Nachholbedarf beim Gehalt“. Die dritte von drei geplanten Runden des Tarifstreits im öffentlichen Dienst der Länder findet am 7. und 8. Dezember in Potsdam statt.

Im Land 12 000 angestellte Lehrkräfte

Die Gewerkschaften verhandeln für insgesamt rund 2,5 Millionen Beschäftigte. Im Organisationsbereich der GEW wird beispielsweise für Beschäftigte an Schulen wie Lehrkräfte, im Sozial- und Erziehungsdienst der Länder wie Erzieherinnen und Schulsozialarbeiter sowie für Hochschullehrende und studentische Beschäftigte verhandelt. In Baden-Württemberg sind etwa 12 000 angestellte Lehrkräfte sowie Beschäftigte an Hochschulen aufgefordert, sich an dem Streik zu beteiligen.