Auf die Randale der Fans reagierte... Foto: Bongarts

Auch im dritten Anlauf scheitert Waldhof Mannheim in der Relegation am Schritt in die 3. Liga. Viel enttäuschender als die Niederlagen gegen den KFC Uerdingen ist aber das Verhalten einiger Anhänger im Stadion.

Mannheim - Der SV Waldhof Mannheim hat den Aufstieg in die 3. Liga erneut verpasst und muss nach der sportlichen Enttäuschung auch einen Umgang mit dem Spielabbruch und seinen eigenen Fans finden. Beim Stand von 2:1 für den KFC Uerdingen zündeten einige Menschen im ausverkauften Mannheimer Carl-Benz-Stadion Feuerwerk, Raketen, Rauchbomben und Böller. Schiedsrichter Patrick Ittrich unterbrach das Fußballspiel nach 82 Minuten zunächst und brach die Begegnung schließlich ganz ab. „Das ist nicht zu entschuldigen“, sagte Waldhof-Trainer Bernhard Trares dem SWR.

Über die endgültige Spielwertung entscheidet das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes. Das teilte der DFB auf seiner Homepage mit. Das Hinspiel hatte Uerdingen, Meister der Regionalliga West, 1:0 gewonnen und schaffte nun den Durchmarsch von der Oberliga in die 3. Liga. Mannheim dagegen scheiterte zum dritten Mal nacheinander in der Relegation und hat zudem nun ein großes Imageproblem.

Bereits zweimal in der Relegation gescheitert

„Die Fans, genau die, die jetzt den Krawall gemacht haben, haben uns die ganze Saison fantastisch unterstützt. Deswegen habe ich Unverständnis, dass sie so reagieren jetzt“, sagte Trares. „Jetzt müssen wir wieder aufstehen als Waldhof Mannheim, müssen nach vorne schauen, und nächstes Jahr Meister werden um dann direkt aufzusteigen.“

Von der kommenden Spielzeit an wird der Modus geändert. Der Südwest-Meister steigt in den kommenden beiden Jahren automatisch auf. In den beiden vergangenen Jahren war Mannheim in der Relegation bereits als Regionalliga-Meister an den SF Lotte (2016) und als Tabellenzweiter am SV Meppen (2017) gescheitert.

Die Tore für den KFC erzielten Connor Krempicki (29. Minute) und Tanju Öztürk (39.). Der zwischenzeitliche Ausgleich kam von Patrick Mayer (32.). „Das ist bitter und tut unheimlich weh. Das ist das letzte Spiel in meiner Karriere. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, kommentierte Mayer die Situation.

Kritik von Mannheims Sportchef Jochen Kientz

Uerdingens Trainer Stefan Krämer hatte seine Mannschaft in der Unterbrechung umsonst auf eine intensive Schlussphase eingeschworen. „Es waren ja noch zehn Minuten. Wenn du da ein Tor kriegst wäre es vielleicht nochmal eng geworden“, sagte er. KFC-Siegtorschütze Öztürk meinte: „Selbst schuld, wir haben gewonnen.“

„Das gehört natürlich nicht zum Sport, zum Fußball dazu. Es gibt immer wieder Leute, die sowas machen. Es tut mir leid, dem Verein tut es leid“, sagte Mannheims Sportchef Jochen Kientz während der Unterbrechung dem SWR. „Ich verstehe, dass da viel Emotion drin ist, Waldhof Mannheim ist das dritte Mal in der Relegation. Aber sowas geht gar nicht, das verurteilen wir vom Verein“, sagte Geschäftsführer Markus Kompp.