Vielerorts wird vor den Gefahren gewarnt. Foto: imago/Oliver Willikonsky

Oberstenfeld, Ingelfingen, Mannheim: Die Zahl der Flächenbrände steigt dieser Tage wieder. Der Boden ist vielerorts trocken und manchmal reicht der Funken einer Zigarettenkippe, um ein Feuer zu entfachen. Und das ist nicht das einzige Problem.

Die Gefahr von Wald- und Wiesenbränden sinkt in Baden-Württemberg laut Deutschem Wetterdienst erst nach dem Wochenende. Bis dahin gilt beim Graslandfeuerindex verbreitet und beim Waldbrandgefahrenindex zumindest vereinzelt die zweithöchste von fünf Warnstufen. Im Laufe des Sonntags sind der Prognose zufolge örtlich Schauer zu erwarten bei bis zu 28 Grad. In der Nacht zum Montag dominieren demnach Wolken den Himmel, Gewitter sind möglich.

Mutmaßlich aufgrund der derzeitigen Witterung und möglicher Gärprozesse hatte es nach Polizeiangaben am Mittwoch in Oberstenfeld (Landkreis Ludwigsburg) auf einem Häckselplatz gebrannt. Das Feuer breitete sich zwischenzeitlich auf rund 100 Metern über fast die gesamte Länge des Platzes aus, wie die Beamten am Donnerstag mitteilten. Trotz starker Rauchentwicklung seien Anwohner nicht nennenswert beeinträchtigt worden. Rund 80 Feuerwehrleute brachten den Brand unter Kontrolle und bekämpften danach noch Glutnester.

In Ingelfingen im Hohenlohekreis brannte am Mittwoch ein Kornfeld auf einer Fläche von rund zwölf Hektar, was fast 17 Fußballfeldern entspricht. Wegen des Windes sei das Feuer immer wieder entfacht worden, hieß es. Unterstützt von Landwirten habe die Feuerwehr es schließlich löschen können. Es entstand Schaden von rund 25 000 Euro.

Bei Missachtung drohen Geldbußen

Eine fahrlässig weggeworfene Zigarettenkippe war es wohl, die am Vortag in Mannheim ein Feuer auf einer etwa 60 Quadratmeter großen Grünfläche entfachte. Die Feuerwehr konnte laut Polizei verhindern, dass sich die Flammen auf ein Maisfeld ausbreiteten. „Die Ermittlungen gegen den oder die unbekannten Täter wegen fahrlässiger Brandstiftung wurden eingeleitet“, teilte die Polizei mit.

Die Gefahr von Bränden ist aber nicht das einzige Thema bei Trockenheit: Nach mehreren Kreisen schränkt auch die Stadt Stuttgart ab diesem Freitag die Entnahme von Wasser aus Bächen, Flüssen und Seen ein. Da die Wetterprognose weiterhin hohe Temperaturen und wenig Niederschlag erwarten lässt, untersagte die Landeshauptstadt per Allgemeinverfügung zunächst bis 31. August die Wasserentnahme aus Oberflächengewässern; ausgenommen sei lediglich der Neckar. Bei Missachtung drohen Geldbußen von bis zu 10 000 Euro.

Niedrige Wasserstände beeinträchtigten die Gewässerökologie, hieß es zur Erklärung. Vor allem Fische, Kleinlebewesen und Wasserpflanzen litten unter steigenden Gewässertemperaturen.