Kunstfreunde entdecken in der Stadt viele Werke, zum Beispiel vor dem Waiblinger Rathaus. Foto: Gottfried Stoppel

Wandern ist wieder in. Die Stadt Waiblingen schildert daher anlässlich der Remstal-Gartenschau drei neue Strecken aus. Eine davon ist barrierefrei und führt zu Kunstwerken im öffentlichen Raum.

Waiblingen - Wandern liegt im Trend – und wird auch bei der Remstalgartenschau eine wichtige Rolle spielen. Allein im Waiblinger Stadtgebiet sollen drei neue Routen ausgeschildert werden, welche der Schwäbische Albverein und das Stadtmarketing in der jüngsten Vergangenheit ausgetüftelt haben. Eingereicht habe man zunächst vier Strecken, die dann überprüft und bewertet worden seien, erläuterte Thomas Vuk, der Leiter des Kultur- und Sportamts, kürzlich den Mitgliedern des Kultur- und Sportausschusses.

Das Ergebnis: einer der Vorschläge genügte den Qualitätsmaßstäben nicht und wurde wieder verworfen. Dafür darf sich der vor allem durch den Landschaftspark Talaue führende Weg laut Thomas Vuk künftig mit dem Siegel Prädikatsweg schmücken. Die Route führt entlang von Kunstwerken im öffentlichen Raum, derer es in Waiblingen etliche gibt, und ist sowohl für Kinderwagen als auch Rollator- oder Rollstuhlnutzer geeignet.

Vom Sörenberg zur Gipsmühle

Ein weiterer Weg geht von der S-Bahn-Haltestelle Neustadt-Hohenacker durch Wiesen und Weinberge zum und um den Sörenberg und vorbei an einer Gipsmühle, welche vor zehn Jahren aus historischen Relikten rekonstruiert wurde. Der im 18. und 19. Jahrhundert als Dünger verwendete Gips wurde aus Gipskeuper-Schichten des Sörenbergs gewonnen. Das Gestein wurde mithilfe eines Mahlsteins und der Muskelkraft eines Pferdes oder eines Ochsen zerkleinert.

Der Weg führt dann durch die Ortschaft Neustadt, vorbei an der Martinskirche mit ihren vor kurzem gründlich restaurierten mittelalterlichen Malereien im Chor und anschließend hinunter ans Ufer der Rems. Dort angekommen können Wanderer entlang des Flusses in Richtung der Waiblinger Kernstadt gehen. Nach Remseck, ebenfalls eine Teilnehmerkommune der Remstalgartenschau, führt eine dritte Tour, die von Neustadt aus an der mäandernden Rems entlang durch die Schlucht führt. Das idyllische untere Remstal steht in diesem Bereich unter Naturschutz.

Vermarktung bei der CMT 2019

Im Laufe dieses Jahres sollen die Wanderwege ausgeschildert werden, pünktlich zur Reise- und Tourismusmesse CMT 2019 wolle man in die Vermarktung gehen, erklärte Sabine Nestler vom städtischen Tourismusmarketing. Die neuen Wanderrouten seien nachhaltige Projekte, wie sie der Stadt für die Remstal-Gartenschau vorschwebten, erläuterte Thomas Vuk: „Bürger und Gäste können sie auch nach dem Jahr 2019 noch nutzen.“

Auch Radwanderer sollen nicht zu kurz kommen. Der schon existierende Remstal-Radweg müsse im Ostalbkreis noch etwas ertüchtigt werden, so Vuk. Und weil eine Zertifizierung durch den Radclub ADFC erst ab 100 Kilometern Länge möglich sei, würden „noch ein paar Schleifen eingebaut“, so dass die Route auch die Kommunen Korb und Fellbach einschließt.