Bei der Auszählung der Stimmen der zunehmend umstrittenen Präsidentschaftswahl in Afghanistan kommt Amtsinhaber Hamid Karsai erstmals auf eine absolute Mehrheit.
Sein wichtigster Herausforderer Abdullah Abdullah folge mit 28,3 Prozent. Die Stimmen aus mehr als 90 Prozent der Wahllokale seien inzwischen ausgezählt. Die Unabhängige Beschwerdekommission (ECC) hatte am Dienstag Wahlbetrug bei der Abstimmung vor knapp drei Wochen kritisiert.
Die von den Vereinten Nationen unterstützte Beschwerdekommission teilte mit, bei ihren Untersuchungen in drei Provinzen habe es "klare und überzeugende Beweise für Betrug" gegeben. Die ECC wies die afghanische Wahlkommission (IEC) an, Stimmen aus betroffenen Wahllokalen zu überprüfen und erneut auszuzählen. In weiteren Provinzen plane die ECC Ermittlungen wegen Wahlbetrugs. Die Betrugsvorwürfe in Afghanistan richten sich in erster Linie gegen das Lager von Präsident Hamid Karsai.