Wegen der Coronapandemie trat die Bundesversammlung dieses Mal nicht im Reichstag, sondern im benachbarten Paul-Löbe-Haus in Berlin zusammen. Foto: dpa/Bernd Von Jutrczenka

An diesem Sonntag hat die sogenannte Bundesversammlung Frank-Walter Steinmeier erneut zum Bundespräsidenten gewählt. Mit dabei waren nicht nur Politikerinnen und Abgeordnete, sondern auch viele Prominente.

An diesem Sonntag ist in Berlin die sogenannte Bundesversammlung zusammengetreten, um den deutschen Bundespräsidenten zu wählen. Nicht sehr überraschend ist Frank-Walter Steinmeier mit 1045 von 1425 gültigen Stimmen erneut gewählt worden. Aber was konkret ist eigentlich die Bundesversammlung? Wie setzt sie sich zusammen – und warum ist sie so groß?

Die Bundesversammlung ist das größte parlamentarische Gremium in Deutschland. Ihre einzige Aufgabe ist die Wahl des Staatsoberhaupts alle fünf Jahre. Sie setzt sich zusammen aus allen Abgeordneten des Deutschen Bundestags und einer gleich großen Zahl von Mitgliedern, die die 16 Landtage entsenden. Dieses Mal umfasste die Bundesversammlung 1472 Wahlfrauen und -männer – so viele wie nie zuvor. Das hängt damit zusammen, dass der Bundestag in dieser Periode besonders groß ist (736 Abgeordnete). Von den Landesparlamenten darf eine gleich große Anzahl von Delegierten wählen – wie viele genau welcher Landtag wählt, hängt von den Bevölkerungsanteilen der Bundesländern ab.

Viele Prominente sind für die Bundesversammlung gewählt

Um Delegierte oder Delegierter zu werden, muss man nicht selbst Politikerin oder Abgeordneter sein. Im Gegenteil: Die Landesparlamente machen auch Prominente aus Kultur, Sport und Gesellschaft zu Wahlmännern und Wahlfrauen. Bei der Bundesversammlung an diesem 13. Februar waren im Paul-Löbe-Haus in Berlin deshalb zahlreiche Promis zu sehen: Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel zum Beispiel, Fußball-Bundestrainer Hansi Flick, der Musiker Roland Kaiser, die Soziologin und Rapperin Lady Bitch Ray, der Astronaut Alexander Gerst, der Virologe Christian Drosten, die Ökonomin Maja Göpel oder Biontech-Mitgründerin und Impfstoff-Entwicklerin Özlem Türeci. In aller Regel stimmen die entsandten Prominenten im Sinne der Partei, die sie auch gewählt hat.

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Aus Baden-Württemberg waren zur Wahl des Bundespräsidenten am Sonntag etwa der Schriftsteller Sasa Stanisic und die Schriftstellerin Gaby Hauptmann angereist, der Fußballtrainer Christian Streich vom SC Freiburg oder die Tübinger Ärztin Lisa Federle. Aber auch zahlreiche Landespolitiker- und Politikerinnen haben den Bundespräsidenten gewählt.