Volkswagen will die Abgasmanipulation beenden. Foto: dpa

Volkswagen will bis zum Jahresende weltweit Vereinbarungen mit Behörden treffen, um die Abgasmanipulation zu beenden. Vorstandschef Matthias Müller spricht in Zusammenhang mit der Rückrufaktion von einer großen logistischen Herausforderung.

Wien/Hamburg - Volkswagen strebt bis zum Jahresende weltweit Vereinbarungen mit den Behörden an, um die Abgasmanipulation zu beenden. „Die Einigung mit den Behörden wird noch in diesem Jahr erfolgen“, sagte Vorstandschef Matthias Müller den „Salzburger Nachrichten“. Zunächst komme es darauf an, die für die Kunden besten technischen Lösungen anzubieten, die von den Behörden in Europa, den USA und auch in allen anderen Ländern anerkannt würden. Diese sollten „in Kürze“ präsentiert werden.

Volkswagen hatte zugegeben, Abgaswerte mit Hilfe einer Software in der Motorsteuerung geschönt zu haben. Allein in Europa muss der Wolfsburger Konzern acht Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten rufen. Weltweit sind bis zu elf Millionen Fahrzeuge betroffen. „Der Rückruf wird logistisch eine große Herausforderung“, sagte Müller. Je nach erforderlichem technischen Aufwand werde dies sicher bis Ende 2016 dauern. Zugleich laufe die Suche nach den Verantwortlichen für die Manipulationen weiter.

„Hausaufgaben erledigen“

Die Niedersachsen hatten die Folgen des Abgasskandals bereits im Absatz zu spüren bekommen, noch hält sich der Rückgang allerdings in Grenzen. „Natürlich spüren wir in einigen Regionen eine gewisse Zurückhaltung bei den Kunden“, sagte Müller. Andernorts, wie zum Beispiel in Deutschland, seien die Kunden weiter loyal. „Deshalb ist es für uns äußerst wichtig, dass wir unsere Hausaufgaben erledigen, damit es zu möglichen Einbrüchen gar nicht erst kommt“, betonte der Volkswagen-Chef.

Müller zeigte sich zudem sicher, dass Volkswagen trotz des Abgasskandals den in der EU ab 2020 für Neuwagen geltenden Kohlendioxid-Grenzwert von 95 Gramm je Kilometer einhalten werde. Auf eine entsprechende Frage antwortete er mit „Ja“. Um dieses EU-Ziel zu erreichen, setzen die Autobauer neben Elektro- und Hybridautos auf Diesel-Antriebe, da diese weniger Kraftstoff verbrauchen als Benziner.

Sollten Dieselantriebe wegen des Abgasskandals künftig jedoch weniger gefragt sein, könnte es nach Meinung von Experten für einige Hersteller zum Problem werden.