Die IG Metall will sich auch für andere Branchen einsetzen. (Archivbild) Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Die IG Metall sieht ihren Vorstoß zur Vier-Tage-Woche auch als Modell für andere Branchen. Es gehe um echte Entlastung der Beschäftigten.

Die IG Metall will ihren Vorstoß zur Vier-Tage-Woche nicht auf die Stahlindustrie beschränken. Die Forderung habe grundsätzlich Ausstrahlung über die Stahlbranche hinaus, erklärte Gewerkschaftschef Jörg Hofmann am Mittwoch in Frankfurt. Allerdings stünden in diesem Jahr mit Ausnahme der Kfz-Branche keine größeren Tarifrunden der IG Metall mehr an.

Zuvor hatte der IG-Metall-Verhandlungsführer für die nordwestdeutsche Stahlindustrie, Knut Giesler, angekündigt, die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich in der kommenden Tarifrunde zu fordern. „Wir wollen eine echte Entlastung für die Beschäftigten erreichen, ohne dass sie deshalb weniger verdienen“, hatte er der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“ (Mittwoch) gesagt. Konkret solle die wöchentliche Arbeitszeit von 35 auf 32 Stunden abgesenkt werden.

Attraktive industrielle Arbeitswelt

Hofmann erinnerte daran, dass in der Stahlindustrie die 35-Stunden-Woche erstritten wurde. „Die Stahlindustrie war schon oft Vorreiter für fortschrittliche tarifliche Regelungen – auch bei der Arbeitszeit“, erklärte der Erste Vorsitzende. Die IG Metall habe die 4-Tage-Woche bereits als tarifliche Möglichkeit zur befristeten Absenkung der Arbeitszeit oder als Instrument zur Beschäftigungssicherung für viele Beschäftigte realisiert. Die Forderung bei Stahl ziele erstmals auf einen kollektiven, tariflich abgesicherten Anspruch, sagte Hofmann. „Das ist ein nächster Schritt in eine attraktive industrielle Arbeitswelt, die Leben und Arbeit gut vereinen lässt.“