Das Auto als Zielscheibe: Eine rätselhafte Sachbeschädigung ist bei der Stuttgarter Polizei angezeigt worden (Symbolbild). Foto: dpa/Daniel Karmann

Ist das nur einmal passiert – oder womöglich öfter? Bei der Fahrt durch den Stadtteil Dürrlewang wird ein Auto von einem unbekannten Geschoss getroffen. Die Hintergründe sind unklar.

Es sei auf gut Schwäbisch „ein Mordsschlag“ gewesen. Auf der Heimfahrt durch den Vaihinger Stadtteil Dürrlewang bekommt das Auto eines 68-Jährigen einen Treffer am Autoblech ab – und als er später den Wagen begutachtet, findet er eine kleine kreisrunde Delle über dem Radkasten des Hinterrads auf der Beifahrerseite. Offenbar haben ihn Unbekannte aus einem Gebüsch am Wegesrand ins Visier genommen. Fahrende Autos als Zielscheiben: oft gefährlich, aber immer ärgerlich.

Die Geschosse, die vorbeifahrende Autos zu Zielscheiben machen, sind vielfältig, wie ein Blick in die Region zeigt. Steine an der B 27 bei Möhringen, in Marbach oder Markgröningen. Eier in Geislingen. Ein Holzpflock an der Autobahn bei Vaihingen. Eine Zange in Ludwigsburg. Alles Vorfälle der vergangenen Wochen und Monate. Was den Wagen des 68-Jährigen getroffen hat, bleibt vorerst unklar. Ein Stein kann es jedenfalls nicht gewesen sein. Zu regelmäßig. „Nicht ausgeschlossen sind ein Diabologeschoss einer Luftdruckwaffe oder eine Stahlkugel aus einer Zwille“, sagt Polizeisprecher Stephan Widmann.

Haben weitere Geschädigte auf eine Anzeige verzichtet?

Eine heiße Spur gibt es nicht. Der Vorfall ereignete sich bereits am 4. März, einem Montag, gegen 21.45 Uhr in der Herschelstraße in Dürrlewang. „Ich habe dann kurze Zeit später noch mal zwei Runden im Quartier gedreht“, sagt der Betroffene, „und dabei zwei Jugendliche entdeckt.“ Einer mit Kapuze und Fahrrad, vielleicht 17 Jahre alt. Für Ermittlungsansätze ist das freilich eine zu vage Beschreibung.

Nicht ausgeschlossen ist, dass das verdächtige Duo weitere Objekte ins Visier genommen hat – dies aber nie angezeigt wurde. Denn auch der 68-Jährige hatte die Sache erst einmal auf sich beruhen lassen, ehe in der Werkstatt der Schaden als mutmaßlicher Treffer eines Geschosses identifiziert wurde. Vier Tage nach dem Vorfall erstattete er doch Anzeige. Für die Ermittler des Möhringer Polizeireviers ist dies vorerst ein Einzelfall. Sollte dies nicht so sein – mögliche Geschädigte oder Zeugen können sich unter der Rufnummer 07 11 / 89 90 - 34 00 melden.