Das Zweitliga-Aufgebot der Volleyballer des SV Fellbach vor dem ersten Heimspiel gegen die Gäste aus dem unterfränkischen Hammelburg – hintere Reihe von links nach rechts: Physiotherapeut Daniel Burgard, Ivaylo Spasov, Manuel Harms, Patrick Pfeffer, Valentino Nadale, Richard Peemüller, Johannes Leipert, Max von Berg und Teammanager Stephan Strohbücker   – vordere Reihe von links nach rechts: Abteilungsleiterin und Assistenztrainerin Alexandra Berger, Moritz Hirning, Marian Epple, Yannik Blötscher, Stephan Peéry, Felix Klaue, Mario Maser, Alexander Benz, Trainer Thiago Welter und Assistenztrainer Jan Lindenmair Foto: Picture Partners

Ein umfangreiches Wochenendprogramm für die Zweitliga-Mannschaft des SV Fellbach: Am Samstagabend erwartet sie den Tabellendritten TV/DJK Hammelburg in der Gäuäckerhalle I, am Sonntag reist sie zum Pokalgeschehen nach Karlsruhe.

Fellbach - Die Saison hat vor fast drei Wochen, Mitte September, begonnen. Seither haben die Zweitliga-Volleyballer des SV Fellbach schon reichlich Zeit hinter Autofenstern verbracht. Drei Spiele haben sie hinter sich – allesamt auswärts: in Rüsselsheim, in Friedrichshafen und in Salem beim TSV Mimmenhausen. Irgendwann allerdings beinhaltet auch eine ungewöhnliche Spielplanversion wie diese die erste Begegnung in vertrauter Umgebung: An diesem Oktober-Samstag (20 Uhr, Gäuäckerhalle I) sieht sich die neu formierte Mannschaft um den Trainer Thiago Welter dem Tabellendritten TV/DJK Hammelburg gegenüber. Doch auch am Wochenende kommen die Fellbacher Akteure um einen Aufenthalt in der Fremde nicht herum: Die Klassenfahrt am Sonntag führt sie nach Karlsruhe, dort beginnt um 11 Uhr in der Sporthalle des Otto-Hahn-Gymnasiums die Regionalpokal-Endrunde.

Das Team schaut eher wie ein Aufsteiger aus

Die Volleyballer des SV Fellbach sind seit sechs Jahren in der zweiten Liga. Aber in dieser Runde ist von der Erfahrung der vergangenen Jahre – mit den Meistertiteln 2015 und 2016 – nicht mehr viel übrig. Das Team schaut eher wie ein Aufsteiger aus. Ein beträchtlicher Teil der Spieler hat sich vor diesem September noch nicht oder nur selten im zweiten Stockwerk dieser Sportart beweisen können. Thiago Welter will mit seinem Assistenztrainer Jan Lindenmair die Jungen heran- und die gesamte Arbeitsgruppe zu einer konkurrenzfähigen Einheit zusammenführen. „Wir erzielen stete Fortschritte“, sagt der Cheftrainer aus Brasilien.

Thiago Welter gefällt gut, wie sich die ihm Anvertrauten der anspruchsvollen Aufgabe annehmen: „Die Spieler trainieren konsequent, diszipliniert und fleißig.“ Geduld braucht es trotzdem. Auch die anderen trainieren in der zweiten Bundesliga womöglich konsequent, diszipliniert und fleißig, sind dazu im Schnitt ungleich erprobter auf diesem Niveau. „Die Ergebnisse kommen nicht von jetzt auf nachher“, sagt der A-Lizenz-Inhaber mit Blick auf die Niederlage zuletzt beim TSV Mimmenhausen, der zweiten in dieser Saison. Den Gästen um den Kapitän Manuel Harms gelang am Sonntag nicht wenig nach Plan. Die Männer in der Ballannahme zum Beispiel ließen sich vom gegnerischen Service nicht verunsichern. Stephan Peéry stand dabei den Jüngeren zur Seite. Der 31-Jährige, der nach dem Titel 2015 kürzergetreten war, kehrte Ende der vergangenen Runde bereits aushilfsweise in den Zweitliga-Verbund zurück. Nach Daniel Schöns Rückzug aus persönlichen Gründen hat sich Stephan Peéry fürs Erste als Libero wieder vermehrt eingefügt ins Abwehrgeschehen. Im Angriff allerdings fehlte dem SV Fellbach beim TSV Mimmenhausen die Durchschlagskraft. „Wir haben uns Chancen erarbeitet, diese Chancen dann aber nicht genutzt“, sagt Thiago Welter.

Am Sonntag schlägt die Fellbacher Zweitliga-Vertretung in Karlsruhe auf

Seine Mannschaft muss sich eben erst noch entwickeln. „Aber wir entwickeln uns enorm“, sagt der 30-Jährige, der in den nächsten zwei Wochen ohne seinen ersten Zuspieler Felix Klaue (Urlaub) planen muss. Stephan Peéry ist am Samstag nicht da und von Ende Oktober an dann überhaupt nicht mehr, weil er mit seiner Ehefrau Louisa aus beruflichem Antrieb nach Berlin umziehen wird. Anstelle der beiden wollen Mario Maser und Yannik Blötscher zeigen, was sie schon dazugelernt haben.

Dazu besteht am Wochenende reichlich Gelegenheit. Am Sonntag schlägt die Fellbacher Zweitliga-Vertretung in Karlsruhe auf. Dort ist sie zunächst mit dem Regionalliga-Widerpart TSG Heidelberg-Rohrbach verabredet; Thiago Welters Gefolgschaft hatte Ende April im württembergischen Pokalendspiel die TG Bad Waldsee gerade so mit 3:2 bezwungen. Das zweite Halbfinale bestreiten der Gastgeber SSC Karlsruhe und der Zweitliga-Aufsteiger TSV Mimmenhausen, dessen Vorzügen sich die Fellbacher vor fünf Tagen nicht entziehen konnten. Der Pokalgewinner darf sich auf ein Treffen mit dem nach verbreiteter eigener Einschätzung geilsten Club der Welt freuen – und muss davor nicht mal Zeit hinter Autofenstern verbringen: Den Ersten in Karlsruhe erwartet im Achtelfinale des nationalen Pokalwettbewerbs ein Heimspiel gegen den Erstligisten TSV Herrsching.