Anlagenbauer Voith in Heidenheim Foto: dpa

Voith leidet unter der Flaute beim Geschäft mit Papiermaschinen. Die größten Umsatzeinbußen müssen die Heidenheimer daher auch in der Papiersparte hinnehmen. Drohen jetzt Einsparungen?

Stuttgart - Das Geschäft mit Papiermaschinen macht dem Anlagenbauer Voith nach wie vor zu schaffen. Zum Ende des Geschäftsjahres 2013/2014 (30. September) ging der Umsatz um rund 7 Prozent auf 5,345 Milliarden Euro zurück. Die größten Umsatzeinbußen habe es mit minus 13 Prozent (209 Millionen Euro) in der Papiersparte gegeben, berichtete Konzernchef Hubert Lienhard am Mittwoch in Stuttgart. Das Betriebsergebnis sank um 80 Millionen Euro auf 270 Millionen Euro - als Grund hierfür nannte Lienhard das Papiergeschäft.

Das Heidenheimer Unternehmen leidet unter der Digitalisierung und der damit verbundenen Flaute beim Geschäft mit Papiermaschinen. Lienhard kündigte „Maßnahmen“ in der Papiersparte in den kommenden Monaten an. Details nannte er nicht. Der Abbau von Arbeitsplätzen - auch am Konzernsitz - in Heidenheim gilt als möglich. Seit 2012 hat Voith rund 1200 Stellen in der Papiersparte in Deutschland und Österreich gestrichen. Trotz Umstrukturierungen will Voith auch künftig im Geschäft mit Papiermaschinen aktiv bleiben, betonte Lienhard. Weltweit wachse der Verbrauch von Papier.

Konzernweit stieg der Auftragseingang um 7 Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Auch der Auftragsbestand liegt nach Voith-Angaben mit 5,38 Milliarden Euro 5 Prozent über dem Vorjahreswert. Grund sind gute Geschäfte vor allem in der Ausstattung von Wasserkraftwerken und in der Antriebstechnik.

Eine Woche nach dem Einstieg beim Augsburger Roboter- und Anlagenbauer Kuka bekräftigte Voith-Chef Lienhard die Ambitionen des Konzerns, beim Thema Industrie 4.0 vorne dabei sein zu wollen. Industrie ohne vernetzte Roboter werde in Zukunft nicht mehr möglich sein. Lienhard kündigte weitere Zukäufe aus der Branche an.