Die Villa Berg in Stuttgart - einst ließ sie der württembergische Kronprinz Karl für seine russische Frau Olga errichten. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Seit Jahren ist die Villa Berg im Stuttgarter Osten Verfall und Vandalismus ausgeliefert. Nun will die Stadt den einstigen Landsitz von König Karl und Königin Olga kaufen und vor dem Untergang bewahren.

Stuttgart - Es ist, als würde die Villa Berg ihre Augen verschließen vor ihrem eigenen Elend: Mit Sperrholz sind die Fenster des einstigen Landhauses des württembergischen Kronprinzen Karl und seiner Frau Olga verrammelt. Die Maßnahme ist dem Vandalismus geschuldet, der hier um sich greift, und trägt zum verwahrlosten Eindruck bei, den die Villa macht: Auf der Sandsteinterrasse sprießt das Unkraut, die Mauern sind mit Graffiti beschmiert. 

Nun schreitet die Stadt ein, um die Villa vor dem sicheren Untergang zu bewahren. OB Fritz Kuhn hat sich mit dem Düsseldorfer Investor PDI geeinigt: Die Stadt wird die Villa kaufen. Offiziell verkündet werden soll der Deal am Dienstag um 13.30 Uhr im Stuttgarter Rathaus.

Damit ist eine Odyssee beendet, die 2004 mit dem Auszug des Südwestdeutschen Rundfunks (SWR) begann. 2007 übernahm Rudi Häussler die Villa, um darin ein Luxushotel unterzubringen, doch 2010 musste der Bauunternehmer Insolvenz anmelden. Aus der Insolvenzmasse kaufte 2011 der Düsseldorfer Investor PDI die Villa Berg.

Den Plan, im Park Luxuswohnungen zu errichten, kann PDI aber nicht umsetzen, weil die Stadt andere Pläne hat: Sie will die Villa übernehmen, sanieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen. Nun hat OB Kuhn eine entsprechende Einigung mit dem Investor erzielt.

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