Ballett-Superstar Friedemann Vogel macht Luftsprünge über den Dächern der Stadt. Optimismus treibt ihn an – wie auch viele andere Stuttgarter Promis, die unsere Redaktion gefragt hat: Worauf können wir uns 2022 trotz Corona freuen?
Stuttgart - Halb leer oder halb voll? Die Glasfrage beantwortet Gaby Hauptmann ganz klar in Richtung voll. Wie alle anderen habe Corona ihre Familie gebeutelt. Dennoch lässt sich die Bestsellerautorin von Optimismus antreiben und freut sich auf „ganz besondere Momente“, die selbst die Pandemie nicht verhindern könne. Am 27. Januar erscheint ihr neues Buch, das entsprechend heißt: „Unser ganz besonderer Moment“. Der Roman spielt auf einem heruntergekommen alten Weingut, das zwei Frauen wachküssen wollen. Klar, da geht viel schief, eine komplizierte Liebe kommt dazwischen und vieles mehr. Selbst wenn das Leben dir Knüppel zwischen die Beine wirft, so die Botschaft, solltest du besondere Momente genießen.
Zu diesen Momenten zählt Gaby Hauptmann, „wenn ich meine alte Abi-Clique zum Skifahren treffe“. Sie freut sich darauf, „mit meiner Tochter und ihrer Hündin durch die Natur zu streifen“. Die Autorin zitiert gern Einstein: „Wenn’s alte Jahr erfolgreich war, freue dich aufs neue. War es schlecht, dann erst recht.“
„Wir haben gelernt, Probleme mit Fantasie überwinden zu können“
Generalmusikdirektor Cornelius Meister ist sehr zufrieden mit seinem „ungebrochenen Optimismus“, der ihn durchs Leben begleite. Im neuen Jahr freut er sich auf viel Musik und hofft, „endlich die Kolleginnen und Kollegen nach den Aufführungen wieder herzlich und voller Bewunderung für ihre grandiosen Leistungen in den Arm nehmen zu können“.
Ballettstar Friedemann Vogel ist zuversichtlich, sorgenfreie Vorstellungen im voll besetzen Opernhaus erleben zu können: „Wir haben ja gelernt, Probleme mit Erfindungsreichtum und Fantasie überwinden zu können und neue Lösungen zu finden.“ Schriftsteller Heinrich Steinfest sagt: „Auch wenn es größenwahnsinnig und selbstverliebt klingen mag, aber vielleicht darf sich der eine oder die andere auf meinen nächsten Roman freuen, der im goldenen Herbst 22 erscheint, mit dem Titel ,Der betrunkene Berg‘, eine Geschichte, in der es ganz oft um Rettung geht.“
Eric Gauthier will im neuen Jahr etwas für junge Leute tun
Die Stylistin Randi Bubat freut sich „auf einen hoffnungsvollen, herausfordernden Perspektivenwechsel gepaart mit weiten Herzen und aufs Dauner-Memory im Theaterhaus“. Ballett-Chef Eric Gauthier sagt, die junge Generation habe die Rückkehr zu einem relativ normalen Leben am meisten verdient: „Schließlich haben sie einen Teil ihrer Kindheit und Jugend verloren.“ An seinen drei Kindern konnte er sehen, „wie viel sie verpasst haben“. Als Optimist sei er davon überzeugt, „selbst etwas dafür tun zu können, dass sich die Dinge ändern“. Vor Ort wird er zu Kindern und Jugendlichen gehen mit Gauthier Dance.
„In der Natur gibt es trotz allen Unheils und schlechter Prognosen weltweit immer Abenteuer und ganz besondere Momente zu entdecken“, sagt Extrembergsteigerin Heidi Sand. Leider müsse man „noch eine ganze Weile“ mit dem Virus leben, befürchtet Christina Lucia Semrau, die Botschafterin des Kinderhospizes, aber sie ist „zuversichtlich, dass wir mit einer hohen Impfquote und angepassten Konzepten positiv in den Sommer 2022 starten können“. Besonders freut sie sich, „dass in Stuttgart die Idee eines Cross-over-Projekts wächst“, an dem sie beteiligt ist.
Stuttgart-Fan Mikolaj freut sich auf die Außengastro auf dem Marktplatz
Jungwinzer Thomas Diehl hofft, „dass wir die Party, die wir in Anlehnung an die 1920er eigentlich schon vor zwei Jahren feiern wollten, 2022 nachholen können“. Sein Smoking sei auf jeden Fall bereit dafür. Blogger Patrick Mikolaj vom Unnützen Stuttgartwissen sagt: „Als Stuttgart-Fan freue ich mich auf die Eröffnung der neuen Calwer Passage, da bin ich sehr gespannt. Außerdem freue ich mich auf die Gastro auf dem Marktplatz, die künftig vom Ratskeller aus bespielt wird. Und ebenso gespannt bin ich auf das Café in der Landesbibliothek, das auch 2022 eröffnet.“
Martin Bruchmann, Star des Staatstheaters, der gerade in der TV-Serie „KaDeWe“ zu sehen ist, freut sich, dass im neuen Jahr seine Debüt-EP herauskommt, und hofft, „ein paar schöne Konzerte“ geben zu können. Ines Witka, die Autorin erotischer Bücher, freut sich auf die Arbeit der neuen Kulturstaatsministerin Claudia Roth: „Ihr ist zuzutrauen, dass sie den Worten des Koalitionsvertrags Taten folgen lässt und die freie Szene mehr berücksichtigen wird.“ Sascha Diener, Wirt des Gay-Lokals reBoots, freut sich, wenn 2022 ein wirksames Medikament – wie einst gegen Aids – auch gegen Corona gefunden wird, so dass es „zurück in Richtung Normalität gehen könne“. Kiwanis-Präsident Zoltán Bagaméry zitiert mit Blick aufs neue Jahr ebenfalls Einstein: „Unsere wichtigste Entscheidung ist, ob wir das Universum für einen freundlichen oder feindlichen Ort halten.“