Die Sims haben nur so lange Spaß am Baden, bis die Machtfantasien des Spielers mit ihm durchgehen und er die Leiter entfernt. Foto: Electronic Arts

Videospiele sollen den Spieler unterhalten, Spaß machen und mitreißen – doch statt der Geschichte zu folgen, wollen Gamer oft nur Chaos stiften und das Böse herauslassen. Hier kommen zehn Beispiele, die wohl jeder nachvollziehen kann.

Stuttgart - Freude und Frust liegen in Videospielen oft sehr nah. In der einen Sekunde scheint der Sieg sicher zu sein, in der nächsten ist die ganze Mission oder das Level gescheitert. Aber Videospiele, so unschuldig wie sie sein mögen, wecken auch oft eine dunkle Seite in uns. Hier kommen zehn Beispiele aus Videospielen, die wohl jeder kennt.

Der innere Sadist

In der Simulation „Die Sims“ geht es eigentlich darum, mit seinem virtuellen Ich Karriere zu machen, ein schönes Haus zu bauen und eine Familie zu gründen. Doch wenn die eigenen vier Wände erst stehen und eingerichtet sind, wird es schnell langweilig. Dann erwacht die böse, dunkle Seite im Spieler und er kommt auf dumme Ideen wie: „Was passiert wohl, wenn ich meinen Sim im Swimmingpool schwimmen lasse und die Leiter entferne?“ Das Einmauern war auch eine sehr beliebte Methode, um die Pixelhaufen mit Freude über den Jordan gehen zu lassen.

Die Lust zu töten

Virtuell Chaos zu stiften wirkt besonders anziehend auf uns. Dank der Spielreihe „Grand Theft Auto“ sind den bösen Fantasien kaum noch Grenzen gesetzt. In einem Auto über den Fußweg zu brettern oder unschuldige Passanten von hinten mit Fäusten zu attackieren macht selbst Mutti bisweilen Spaß.

Aber manchmal macht man dann auch ganz verrückte Dinge und hält sich beispielsweise beim Autofahren an die Verkehrsregeln.

Sportspiele zerstören Freundschaften

Wer heutzutage noch behauptet „Ballerspiele“ machen aggressiv, hat wohl noch nie gegen einen Freund ein Sportspiel gezockt. Wer kennt es nicht? Da spielt man gemütlich eine Runde Fifa und duelliert sich auf Augenhöhe. Dann kommt die Nachspielzeit und so sicher wie ein Amen in der Kirche fällt ein Tor. Das sind Momente, in denen Freundschaften beendet werden – und manchmal auch das Leben einer Konsole.

Auf dem Controller ausgerutscht

Der nächste Highscore ist zum Greifen nah und der nächste Stein passt perfekt in die Lücke. Doch dann rutscht der Daumen vom Steuerkreuz ab und alles ist dahin – Tetris-Spieler kennen die Situation, die ungefähr so aussieht:

Alles meins! – Sammelleidenschaft außer Kontrolle

Rollenspiele sind besonders zeitaufwendig. Durch Nebenmissionen können schon mal 100 und mehr Spielstunden zusammen kommen. Oftmals verbringt der Spieler aber vor allem damit Zeit, alles, was nicht bei drei auf dem Baum ist, in sein Inventar zu packen – man könnte es schließlich irgendwann gebrauchen oder verkaufen und überhaupt: es ist umsonst! Das sogenannte „Looting“ kann schon kuriose Ausmaße annehmen – und wohl jeder hat sich schon mal dabei ertappt, was für einen Müll er eigentlich gesammelt hat.

Die Nebencharaktere ärgern

Mit „Tomb Raider“ kam in den 90er-Jahren ein Spiel mit einer starken Frau als Hauptakteurin heraus. Viele Pubertierende lockten die spitzen Pixel-Brüste von Lara Croft vor PC und Playstation. Und wenn Lara mal nicht gerade mit einem Kopfsprung in die Tiefe stürzte oder sich stöhnend an Vorsprüngen hochzog, dann sperrte sie ihren Butler hinterhältig in der Gefrierkammer ein.

Siegessicher sein und alles verlieren

Fast drei Runden lang fährt man souverän wie einst Michael Schumacher auf Position eins. Doch dann kommt kurz vor dem Ziel irgendwas dazwischen und man steht mit leeren Händen da.

Tod aus dem Hinterhalt

Jeder, der mal einen Egoshooter wie Counter Strike mal hat, wurde mindestens einmal von einem Heckenschützen erledigt. Diese als „Camper“ bezeichneten Spieler sind ekelhafte Kreaturen, die Angst vor einem offenen Kampf haben und sich deshalb verstecken und auf leichte Beute warten. Camper sind in Onlinespielen ungefähr so beliebt wie Spinat bei Kleinkindern.

Der Nervenkitzel der Superwaffe

Strategiespiele waren lange der heiße Scheiß bei PC-Spielern. In den 90er- und 2000er-Jahren zogen Serien wie Command and Conquer, Age of Empires oder Civilization Millionen vor die Röhrenmonitore. Ab einer bestimmten Stufe gab es in vielen Titeln Superwaffen wie Atombomben. Sie versprühten einen ganz besonderen Nervenkitzel beim Spieler.

Alles kurz und klein schlagen

Wer Zelda gespielt hat, kennt es: „Schau mal hier, dieses unschuldige Huhn – ich sollte mit meinem Schwert darauf losgehen!“ Anschließend geht der vermeintliche Held Link dann noch in fremde Häuser und schmeißt reihenweise Tonvasen kaputt, um an Rubine zu kommen. Wenn wir mal ehrlich sind, ist er eigentlich ein ziemlicher Tyrann.