Mit breiter Brust und heißem Herzen: Drei Ex-Profis der Roten raten am Samstag in der Allianz-Arena zu einem mutigen Auftritt
Stuttgart - Keiner sollte sich etwas vormachen: Die Chance, dass der VfB an diesem Samstag (15.30 Uhr/Sky) beim FC Bayern gewinnt oder wenigstens punktet, ist nicht übermäßig groß. Allerdings: Wer vorher klein beigibt, hat eh schon verloren. Was der VfB beherzigen sollte, sagen drei Experten, die früher selbst auf dem Platz standen. Maurizio Gaudino (48/VfB-Profi von 1987 bis 1993): „So ungestüm wie in den ersten Spielen darf der VfB nicht auftreten, sonst zerlegen ihn die Bayern. Er sollte wie Eintracht Frankfurt zuletzt beim 0:0 in der Defensive sehr eng stehen und zwei Abwehrreihen aufbauen, dann sehe ich ihn gegenüber Frankfurt im Vorteil, weil er die konterstärkeren und schnelleren Spieler hat. Er muss immer seine Formation beibehalten, darf keine langen Bälle spielen, weil Manuel Neuer weit vor dem Tor steht, und muss sein Angriffsspiel variieren. Vor allem aber muss die Mannschaft mit breiter Brust antreten und sich sagen: Wir sind Stuttgart – und ihr müsst uns erst mal schlagen!“
Thomas Strunz (47/VfB-Profi von 1992 bis 1995, Bayern-Profi von 1989 bis 1992 und 1995 bis 2001): „Man muss den Mut haben, sich überhaupt vorzustellen, in München zu punkten. Wenn sieben von elf Spielern sagen: Hoffentlich sind die 90 Minuten bald um, hast du keine Chance. Die Bayern haben immer mal Schwächephasen. Gegen Augsburg fiel der Siegtreffer durch einen unberechtigten Foulelfmeter erst in der 90. Minute. Und wenn sie gegen Wolfsburg das 0:2 kassieren, schießt Lewandowski sicher keine fünf Tore in neun Minuten. Was ich sagen will: Wenn dir der FC Bayern was anbietet, musst du gewillt sein, das auszunutzen.“
Giovane Elber (43/VfB-Profi von 1994 bis 1997, Bayern-Profi von 1997 bis 2003): „Mir tut es weh zu sehen, was mit dem VfB passiert ist. Da gehört der Club nicht hin. Mir erscheint es fast unmöglich, dass die Mannschaft in München etwas holt. Das geht nur, wenn du 90 Minuten voll konzentriert bist und dir keine großen Fehler erlaubst. Ich sage nur: Viel Glück, VfB!“