Präsident Claus Vogt (li.) erklärte die Stiftung zu seinem Herzensprojekt, der Vorstandsvorsitzende Alexander Wehrle unterstützt das Thema. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Der VfB Stuttgart wird rund ein Jahr nach der Ankündigung eine Stiftung gründen. Diese soll sich vornehmlich um politische Bildung kümmern und erfährt prominente Unterstützung.

Dass der VfB Stuttgart in den vergangenen Jahren seiner gesellschaftlichen Verantwortung eine größere Bedeutung beimisst als in der weiter zurückliegenden Vergangenheit, ist offensichtlich. Diverse Beispiele wie der Ort der Erinnerung vor der Geschäftsstelle, das „Unvergessen“-Projekt für Menschen mit Demenz, die Verankerung des Themas Nachhaltigkeit in die eigene Werte-Definition oder eigene Wagen beim Stuttgarter CSD-Umzug belegen dies.

 

Auch der Aufbau einer Para-Sport-Sparte innerhalb der Leichtathletikabteilung oder die Gründung einer Abteilung für den Fußball der Frauen darf hier dazu gezählt werden. Kurzum: „Corporate Social Responsibility“ (Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Sinne eines nachhaltigen Wirtschaftens. Dies umfasst soziale, ökologische und ökonomische Aspekte.) oder kurz CSR ist bei den Schwaben ein priorisierter Bereich.

VfB gründet Stiftung

Nun gehen die Weiß-Roten einen weiteren, großen Schritt. Als VfB-Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender Claus Vogt bei der Mitgliederversammlung 2022 vor nur 575 anwesenden Mitglieder verkündete, man wolle eine „VfB-Stiftung“ gründen, war das nicht mehr als eine Randnotiz. Das Projekt wurde im Positionspapier „Dafür steht der VfB“ verankert. Die Mitglieder unterstützten das Papier mit lautstarkem Applaus. Doch danach verschwand das Stiftungs-Thema wieder aus der öffentlichen Wahrnehmung.

Andere Themen rückten in den Vordergrund – zuallererst der sportliche Kampf um den Klassenverbleib in der Bundesliga. Im Hintergrund wurde jedoch intensiv an Vogts Herzensprojekt gearbeitet und viele Gespräche geführt. Auch unterstützt vom Vorstandsvorsitzenden Alexander Wehrle, der eine solche Stiftung und die Kraft, die dadurch entwickelt werden kann, noch gut aus seiner Kölner Zeit kennt.

Unterstützung durch Winfried Kretschmann

Nächste Woche will der Club nach Informationen unserer Redaktion die Stiftung der Öffentlichkeit präsentieren. Diese soll den Schwerpunkt (politische) Bildung haben und klassisch aufgebaut sein. Als Organe sind ein Vorstand und einen Stiftungsrat vorgesehen, dem Personen aus der AG und dem e.V. angehören sollen. Zudem wird es ein aus 15 bis 20 Personen bestehendes, hochkarätig besetztes Kuratorium geben. Mit der Stiftung hat man vor, nicht nur in und um den Kesselrand hinaus zu blicken, sondern landesweit eine gewissen Strahlkraft zu entwickeln. Unterstützung erfährt man daher auch vom Land Baden-Württemberg. Als Beleg dafür darf gewertet werden, dass Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Vorstellung auf dem Podium sitzen soll.

Die grundlegende Satzung ist längst definiert, die Mitstreiter sind gefunden, lediglich der Notartermin steht nun noch Anfang kommende Woche aus. Dort sollen alle noch nötigen Unterschriften geleistet werden, ehe man am Mittwoch an die Öffentlichkeit gehen will. Im Rahmen der Pressekonferenz soll dann auch kommuniziert werden, woher die Gelder für das Projekt kommen sollen.