Mehr Bilder aus der Talentschmiede gibt's hier. Foto: Baumann

Die Nachwuchsarbeit ist eine wichtige Einnahmequelle: 68 Millionen Euro in vier Jahren.

Stuttgart - Eine gute Jugendarbeit ist die Basis für einen erfolgreichen Verein. Beim VfB Stuttgart muss man sich um den Nachwuchs keine Sorgen machen - auch nicht in dieser Saison. Die A- und die B-Junioren stehen im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft und treffen am Mittwoch auf ihre Altersgenossen von Bayer Leverkusen. Für Thomas Albeck ist dies "ein besonderes Ereignis". Es ist fünf Jahre her, dass beide Junioren-Teams das Semifinale erreichten.

Dabei beeindruckt den VfB-Jugendkoordinator vor allem die Souveränität der Teams, die ihren Rhythmus über die gesamte Saison hinweg beibehalten konnten. Selbst die Trainerwechsel im Winter, als Jens Keller vom U-19-Coach zum Co-Trainer der Profis wurde, U-17-Coach Marc Kienle die A-Junioren übernahm und Michael Gentner von der U 16 zu den B-Junioren aufrückte, brachte die Teams kaum aus dem Konzept. "Letztendlich setzt sich Qualität durch", sagt Albeck.

Die Endrundenteilnahme ist der Lohn für die konsequente Jugendarbeit, mit der sich der VfB seinen guten Ruf verdient hat. Das Geheimnis des Erfolgs ist für Albeck keines. "Man braucht ein gutes Sichtungssystem mit Experten, die Spieler einschätzen können, sehr gute Trainer und Strukturen sowie ein ganzheitliches Ausbildungskonzept", erklärt er. All das hat der VfB.

Und die gute Arbeit brachte in den vergangenen Jahren nicht nur sportliche Erfolge ein, sondern auch bares Geld. 68 Millionen Euro verdiente der VfB in den vergangenen vier Jahren durch Transfers von Spielern aus der eigenen Jugend. Der Großteil davon wurde vom FC Bayern für Mario Gomez überwiesen, doch auch die Wechsel von Kevin Kuranyi (Schalke), Andreas Beck (Hoffenheim) oder Christian Gentner (Wolfsburg) spülten Geld in die Kasse. "Und wir haben noch vielversprechende Spieler wie Serdar Tasci und Sami Khedira in der Rückhand", sagt Albeck, der die Roten für die Zukunft gewappnet sieht. "Es sind etliche dabei, die solch einen Weg gehen könnten", sagt er und betont: "Noch nie gingen so viele Spieler (neun, Anmerkung der Redaktion) wie in dieser Saison hoch zur zweiten Mannschaft. Dort können sie auf sich aufmerksam machen - und vielleicht auch den nächsten Schritt gehen."

Zunächst aber erwartet Albeck "Spiele auf Augenhöhe" gegen die Meistermannschaften aus dem Westen. Die Partie der U17 wird um 17 Uhr, die der U 19 um 19 Uhr im Robert-Schlienz-Stadion angepfiffen. Die Rückspiele finden am 20. Juni statt.