Im Fokus: Der erneut überragende VfB-Torhüter Sven Ulreich beim 1:1 in Bremen. Foto: dapd

Spielerisch gibt es vom VfB nur Magerkost – Es braucht mehr Struktur in der Offensive.

Bremen - Bruno Labbadia klatscht sie alle ab. Co-Trainer Eddy Sözer, Manager Fredi Bobic, dann die ganze Mannschaft. Noch am Mittelkreis versammelt der Trainer des VfB nach dem glücklichen 1:1 in Bremen seine Spieler. Der Nichtabstiegsplatz ist zumindest für eine Woche gesichert, die Erleichterung fast greifbar. "Der Trainer hat uns zum Punkt gratuliert", wird Torhüter Sven Ulreich später sagen.

Zur Leistung dürfte der Coach sein Team kaum beglückwünscht haben.

Defensiv steht das Team zwar zumeist sicher, die Moral stimmt, die Ergebnisse auch - die vergangenen fünf Spiele haben die Roten nicht verloren. So etwas sollte eigentlich Selbstvertrauen geben im Spiel nach vorne - davon war aber in Bremen wenig zu sehen. Spielerisch gab's mal wieder Magerkost. Labbadia sprach von "fehlender Balance" im Spiel. Dann folgte ein Satz, der viel aussagt über die Befindlichkeit des VfB in diesen Wochen: "Mir ist es auch egal, ob die Balance noch kommt - wir müssen nur die Liga halten." Drin bleiben, egal wie - das ist das Motto für die letzten sechs Spieltage.

Die Frage ist nur: Reichen Moral, Glück und Kampfgeist aus in den nächsten Wochen? Nicht immer wird Torhüter Sven Ulreich ein paar Unhaltbare pro Spiel halten können. Nicht immer wird der VfB so effektiv sein wie in Bremen und aus einer Chance ein Tor machen. Und nicht immer werden Kopfbälle der gegnerischen Stürmer auf der Latte statt im Netz landen. Irgendwann wird das Glück aufgebraucht sein und der Kampf allein nicht mehr reichen. Der VfB muss sich in der Offensive steigern, will er den Klassenverbleib sichern.