Shinji Okazaki Foto: dpa

In der ersten Halbzeit zeigt der VfB-Neuzugang, was er kann - Grünes Licht kurz vor der Partie.

Lissabon - Bis drei Stunden vor dem Europa-Liga-Spiel gegen Benfica Lissabon musste Bruno Labbadia zittern. Bis dahin wusste der VfB-Trainer nicht, wer an diesem Abend neben Cacau stürmen würde. Dann endlich kam das Signal vom Fußball-Weltverband Fifa: Shinji Okazaki (24) ist frei. Er darf spielen. Zumindest vorerst. Der Weltverband erteilte dem japanischen Stürmer eine provisorische Freigabe, die zunächst für das gestrige Spiel und die Bundesligapartie am Sonntag bei Bayer Leverkusen (15.30 Uhr) gilt. Kurz darauf bestätigte dann auch die Europäische Fußball-Union (Uefa) das Urteil. "Das passt zu unserer Situation, dass auch das auf den letzten Drücker geklappt hat", sagte Labbadia erleichtert. Tagelang hatte sich Okazakis Ex-Verein Shimizu S-Pulse quergestellt und dem Stürmer die Freigabe verweigert. "Fifa und Uefa haben uns recht gegeben. Das unterstreicht, dass wir uns korrekt verhalten haben", sagte Sportdirektor Jochen Schneider.

Cheftrainer Bruno Labbadia schickte seinen Neuzugang gegen Benfica dann auch gleich in der Startelf auf den Platz. In der Hoffnung, dass Okazaki wie zuletzt beim Asien-Cup "dynamisch nach vorne arbeitet und viel Torgefahr ausstrahlt".

Der Stürmer erfüllte die Wünsche seines Trainers. Auf dem linken Flügel lieferte er ein beeindruckendes Debüt ab - vor allem in den ersten 45 Minuten. Okazaki rackerte unermüdlich, ging beherzt in die Zweikämpfe und machte Druck nach vorne. "Das hat mir imponiert", sagte Manager Fredi Bobic, "er bringt Leben in die Mannschaft." Nach einer Viertelstunde hatte der Neuzugang die bis dato beste Chance der Partie. Scheinbar mühelos tanzte er drei Benfica-Profis aus, ehe er schließlich an Keeper Roberto Jimenez scheiterte. Und auch für die Defensivarbeit war sich Okazaki nicht zu schade. Als Linksverteidiger Cristian Molinaro - der insgesamt gut mit dem Stürmer harmonierte - in der 41. Minute den Ball verlor, war der Japaner zur Stelle und holte noch einen Freistoß heraus. Trotzdem war Okazaki nicht ganz glücklich. "Ich bin nicht zufrieden. Für mich zählt nur das Ergebnis", sagte er.

Denn die 1:2-Niederlage konnte Okazaki, der in der zweiten Hälfte abbaute, nicht verhindern. Sein erster Auftritt im VfB-Trikot aber macht Hoffnung für die Zukunft - vorausgesetzt natürlich, die Fifa erteilt bald auch die endgültige Freigabe.