Erwin Staudt spricht zu den Fans. Foto: Baumann

Die Mannschaft zeigt beim 3:5 ordentliche Ansätze, aber Teile der Fans verlieren die Nerven.

Stuttgart - Es ist kein großer Spaß, auf dem vorletzten Platz der Tabelle zu stehen. Aber heikle Situationen übersteht man am besten dann, wenn man sie akzeptiert und gemeinsam bekämpft. Es hat ein Weilchen gedauert, aber der VfB Stuttgart beginnt zu lernen.

Es ist kein Fehler, sich in diesen Tagen daran zu erinnern, dass es im Leben weit Schlimmeres geben kann als die Furcht, nächste Saison nach Paderborn statt nach Dortmund zu fahren. Und schaden kann es auch nicht, sich einzugestehen, dass der VfB Stuttgart noch selten zu den Mannschaften gehörte, die den FC Bayern als Aperitif zu nehmen pflegen.

Die Mannschaft von Bruno Labbadia unterlag dem haushohen Favoriten jedenfalls mit 3:5, und manches davon sah aus wie früher, wenn der Lehrer die Jungen zwang, mit den Mädchen Völkerball zu spielen. Ganz nett, aber noch ein wenig ungeschickt.

Das Spiel war ganz ordentlich, nur hat - wie schon so häufig in dieser Spielzeit - das Ergebnis nicht dazu gepasst. "Mit der Leistung bin ich zufrieden", seufzte Bruno Labbadia, "mit der Fehlerquote nicht." Erst baute der junge Ermin Bicakcic den ersten Klops, und der ohnedies noch dünne Damm aus Zuversicht begann zu bröckeln. Als sich Delpierre, Tasci und Ulreich ihre Schnitzer geleistet hatten, stand es 1:5, und es drohte ein kleiner Weltuntergang. Dass es nicht dazu gekommen ist, darf als eines der positiven Zeichen gelten, die Hoffnung keinem lassen auf eine Rückrunde, die den größten anzunehmenden Unfall noch vermeidet. Die Mannschaft bäumte sich jedenfalls auf. Und Labbadia sagte, als sei es das Normalste von der Welt: "Das hatten wir in der Pause auch so besprochen."