„Es sind derzeit keine Kabinettstückchen gefragt, dafür aber Effektivität“, sagt Tamas Hajnal, der Mittelfeldspieler des VfB. Foto: dapd

Chance und Risiko im Spiel des VfB Stuttgart: Mittelfeldspieler Tamas Hajnal muss abwägen.

Stuttgart - Es heißt ja nicht umsonst Kampf gegen den Abstieg. Spielerische Leckerbissen sollte auch in den letzten sechs Partien keiner vom VfB Stuttgart erwarten. Wobei: Ganz ohne kreative Momente ist der Klassenverbleib auch nicht zu schaffen. Auf die Mischung kommt es an - und auf die Ideen von Tamas Hajnal.

Sie werden nicht müde, um Verständnis zu werben, um Unterstützung zu bitten, und vor allem: um Geduld. Fredi Bobic, der Sportdirektor des VfB, setzt im Kampf gegen den Abstieg ebenso auf die Macht der Fans wie Bruno Labbadia. Der Trainer sagt: "Die Zuschauer können fünf Prozent ausmachen, wir wollen das Publikum mitreißen." Wobei er weiß: Einfach wird das nicht.

Man hat das oft gemerkt in den vergangenen Wochen, gerade in den Heimspielen. Das Team hat alles gegeben, viel versucht, auch gepunktet. Aber immer dann, wenn sich auf dem Platz Unsicherheit breitmachte, war ein Murren von den Rängen zu vernehmen - die Kurve ausgenommen. Ganz nach dem Motto: Existenzkampf hin oder her - etwas Spektakel darf's schon sein. Nur: So einfach ist das nicht. Das weiß keiner besser als Tamas Hajnal.

Der Ungar ist schließlich genau der Mann, der die Hoffnungen auf einen spielerischen Fortschritt auf sich vereint. Ein feiner Techniker ist er, einer, der Lücken reißen und erkennen kann, der durch geniale Momente Chancen kreieren kann. Normalerweise. Der Kampf gegen den Abstieg aber ist eine Ausnahmesituation. "Priorität hat für uns die Stabilität", sagt Hajnal daher, "und dass wir dem Gegner wenig Chancen bieten." Dazu komme eine taktische Ordnung, deren Einhaltung oberstes Gebot sei. "Erst dann kann man ans Fußballspielen denken", sagt Hajnal, dessen Worte durch die Statistik aus dem Spiel gegen Bremen belegt werden. Da die riskanten Anspiele in die Spitze nicht von Erfolg gekrönt waren, passte er meist nach hinten oder quer und war viel in der eigenen Hälfte zu finden.