Robin Dutt vertraut auf den VfB. Foto: Pressefoto Baumann

Der VfB ist wieder mitten im Abstiegskampf. Doch Sportsvorstand Robin Dutt glaubt fest an den Klassenerhalt seines Vereins.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart muss nach den jüngsten Rückschlägen wieder mächtig um den Klassenerhalt zittern. Verliert der Tabellen-15. der Fußball-Bundesliga auch gegen Borussia Dortmund und schafft Werder Bremen beim Hamburger SV den nächsten Sieg, dann rutschen die Schwaben an diesem Wochenende sogar auf den Relegationsrang ab. Robin Dutt will die prekäre Lage nicht schönreden, ist aber vom Klassenerhalt fest überzeugt. „Ich vertraue der Mannschaft hundertprozentig, dass sie aus der Situation herauskommt, weil wir in allen Bereichen die Qualität dazu haben“, sagte der VfB-Sportvorstand am Dienstag in einer Medienrunde.

Mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch wollen die abstiegsbedrohten Stutgarter schon gegen Dortmund die Wende einleiten, auch wenn der bereits für die Champions League qualifizierte Club klarer Favorit ist. „Die Geschichte des Fußballs zeigt, dass Mainz in München 2:1 gewinnt. Oder was hat dafür gesprochen, dass Hoffenheim damals am letzten Spieltag durch einen Sieg in Dortmund noch auf den Relegationsplatz vorstößt“, nannte er Beispiele für Überraschungen. „Ich sage, wir haben eine Chance gegen den BVB zu punkten.“

„Aus schwachem Auftritt Lehre ziehen“

Dutts Hoffnungen basieren nicht nur auf derartigen Beispielen. Vielmehr ist er davon überzeugt, dass die Profis ihre Lehren aus dem jüngsten schwachen Auftritt beim ebenfalls abstiegsgefährdeten FC Augsburg gezogen haben. Ausdrücklich lobte er Aufarbeitung und Analyse nach der 0:1-Pleite. „Der Austausch am Montag zwischen dem Trainerteam und der Mannschaft war sehr wichtig“, betonte Dutt. Auch die Kritik von Kapitän Christian Genter direkt nach dem Spiel sei wichtig gewesen: „Es war ja eher ein In-die-Pflicht-Nehmen.“

Durch die Niederlage hat sich die Lage des VfB drastisch verschlechtert. Statt einen entscheidenden Schritt Richtung gesichertes Mittelfeld zu machen, trennen die Stuttgarter nun nur noch zwei Zähler von Bremen. Und bei den Norddeutschen muss der VfB im Montagabendspiel am 2. Mai antreten. Damit diese Partie nicht schon einen Alles-oder-nichts-Charakter bekommt, drängt Dutt auf wenigstens einen Teilerfolg gegen die Borussen am Samstag (15.30 Uhr/Sky): „Wir wollen die Punkte nicht erst gegen Bremen und Mainz holen, sondern schon gegen Dortmund.“

Er sei sich sicher, dass der VfB anders auftrete als zuletzt, versicherte der Manager: „Wir haben alles, um am Samstag ein anderes Gesicht als gegen Augsburg zu zeigen.“ Zudem setzt Dutt darauf, dass der Ärger über die schlechte Vorstellung sich positiv auswirken wird: „Wir haben eine gewisse Wut in uns. Diese Wut kann auch Energie auslösen. Aus der Wut schöpft sich auch die Hoffnung, gegen Dortmund kompakt und aggressiv zu agieren.“

Spekulationen, der positive Kramny-Effekt sei bereits verpufft, verneinte Dutt: „Jürgen ist erfahren. Er hat solche Situationen schon oft als Spieler und Trainer erlebt.“ Unter Jürgen Kramny, der den erfolglosen Alexander Zorniger im November als Chefcoach abgelöst hat, feierte der VfB in der Rückrunde zunächst sieben Siege in Serie, gewann aber zuletzt fünfmal hintereinander nicht mehr.