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Mittelfeldspieler Zdravko Kuzmanovic rückt beim VfB in Startelf, denkt aber weiter an Abschied im nächsten Sommer.

Stuttgart - Seit Wochen hatte sich Zdravko Kuzmanovic ein Schweigegelübde auferlegt. Als Joker mochte er nicht sprechen, und seine Rolle im zweiten Glied missfiel ihm sowieso. Am Donnerstag, nach dem 5:1 bei Steaua Bukarest, war alles anders. Da legte Kuzmanovic los, erst auf dem Platz, danach vor den Mikrofonen.

„Der Schlüssel zum Erfolg waren die ersten beiden Tore“, sagte der Mittelfeldspieler. Zufällig hatte er beide Tore selbst aufgelegt. Eigenlob stinkt? Nun ja, bei Kuzmanovic (25) hatte sich einiges aufgestaut. Das musste nun raus.

„Wenn ich in den beiden letzten Jahren gespielt habe, war es okay. Ich habe nie an meiner Qualität gezweifelt“, sagte der Serbe – alles andere hätte angesichts seines ausgeprägten Selbstbewusstseins auch überrascht. „Dann kamen die zwei Monate, in denen ich nicht gespielt habe“, fuhr er fort. Da klang jede Menge Unverständnis heraus. Kürzlich hatte Kuzmanovic genug. Er suchte das Gespräch mit Trainer Bruno Labbadia. Seit drei Partien steht er nun wieder in der Startelf.

Im Sommer läuft der Vertrag von Kuzmanovic aus

„Wir haben uns klar und deutlich die Meinung gesagt“, erzählte Kuzmanovic, „ich habe ihm gesagt, ich brauche mehr Einsatzminuten. Er hat gesagt, die gibt er mir.“ So kam es. Was nicht bedeutet, dass jetzt alles gut ist. „Kuz“ traut dem Frieden nicht.

An seiner Situation habe sich nichts geändert, beharrt Kuzmanovic, der im Juli 2009 für die Rekordsumme von acht Millionen Euro vom AC Florenz nach Stuttgart gekommen war. Und das bedeutet, dass nach wie vor gilt, was er schon vor Wochen gesagt hatte: „Im Sommer bin ich hier weg.“ Dann läuft sein Vertrag aus. Dass der Verein mit ihm noch nicht über eine mögliche Verlängerung gesprochen hat, kann er jedenfalls nicht so recht nachvollziehen. Deshalb sieht er sich jetzt im Vorteil: „Ich habe immer gesagt, wenn ich erst einmal in der Mannschaft bin, wird es schwer, mich wieder zu verdrängen.“

An diese Hoffnung klammert er sich. Wie er seine Zukunft sieht? „Das liegt am VfB.“ Ob er das Gefühl hat, dass der Verein mit ihm plant? Kuzmanovic stutzt, dann lacht er: „Jetzt schon, jetzt spiele ich ja.“