Eingespieltes Duo: Armin Veh (li.) und Günter Kern. Foto: Baumann

Man kennt sich, und man schätzt sich: Fußballtrainer greifen auch nach einem Vereinswechsel gerne auf vertraute Leute zurück. Armin Veh macht das beim VfB nicht anders – und setzt deshalb auf Günter Kern.

Man kennt sich, und man schätzt sich: Fußballtrainer greifen auch nach einem Vereinswechsel gerne auf vertraute Leute zurück. Armin Veh macht das beim VfB nicht anders – und setzt deshalb auf Günter Kern.

Stuttgart - Nein, an Urlaub denkt Günter Kern (55) in diesen Tagen nicht. Während die Profis des VfB noch die Beine hochlegen, überlegt der neue Konditionstrainer schon, wie er die Jungs bald ins Schwitzen bringen kann. „Ich habe nur die Vorbereitung auf die neue Saison im Kopf“, sagt Klein rund drei Wochen vor dem Trainingsbeginn. Der Konditions-und Athletiktrainer besichtigte schon die Möglichkeiten im österreichischen Schruns, wo der VfB vom 6. bis 13. Juli sein erstes Trainingslager abhält, bald folgt der Trip ins Zillertal, wo vom 31. Juli bis 7. August das zweite Trainingscamp steigt.

Kern ist schon mittendrin im Geschäft – und er freut sich diebisch auf seine neue Aufgabe, die irgendwie auch die alte ist. Bereits von 2006 bis 2008 war Kern beim VfB unter Armin Veh für die Fitness der Spieler verantwortlich, nun wiederholt sich die Geschichte. „Ich war jetzt schon zweimal in Stuttgart“, sagt Kern, „es war schön, viele bekannte Gesichter wiederzusehen.“

Veh und Kern sind seit ihrer ersten gemeinsamen Tätigkeit beim VfB unzertrennlich, auch bei Vehs folgenden Trainerstationen beim VfL Wolfsburg, dem HSV und bei Eintracht Frankfurt war Kern dabei. „Zwischen Armin und mir“, sagt der Athletik-Coach, „herrscht das totale Vertrauen, jeder weiß immer sofort, was der andere denkt.“

Was Veh an Kern so schätzt: Sein Assistent ist bekannt dafür, dass er die Spieler schneller machen kann. Von 2002 bis 2009 betrieb der Bayer in München ein Trainingszentrum für Schnelligkeit, mehr als 300 Fußballprofis gingen in dieser Zeit bei ihm ein und aus, um an ihrem Tempo zu arbeiten. Auch verschiedene Nachwuchsteams von 1860 München zählten zur Kundschaft – und so kam auch der Kontakt zu Armin Veh zustande.

Bevor Alfons Higl im Jahr 2006 Vehs Co-Trainer beim VfB wurde, war er Coach in der Jugendabteilung von 1860. So lernte er Günter Kern kennen – und später, beim VfB, erinnerte er sich an dessen Qualitäten und legte ihm im Sommer 2006 Armin Veh ans Herz. Dann ging alles ganz schnell – Kern kam zum VfB und war fortan fester Bestandteil in Vehs Trainerteams. „Mein Ziel ist es, Kraft, Schnelligkeit und Koordination der Spieler in Idealform auf den Platz zu bringen“, sagt Kern über seine Arbeit, „da geht es dann darum, die Spieler in der Vorbereitung optimal zu belasten, das ist oft ein schmaler Grat.“

Kerns Vorgänger beim VfB, Christos Papadopoulos, darf sich künftig offiziell Reha-und Fitnesstrainer nennen. „Ich habe mich schon zweimal mit Papa getroffen“, sagt Kern, „seine Aufgabe wird es sein, jene Profis, die nach Verletzungen aus der Reha zurückkehren, auf dem Platz wieder ans Mannschaftstraining heranzuführen, zudem ist er für das Präventiv-Training zuständig.“ Wenn ein Profi zum Beispiel Probleme mit der Rumpfmuskulatur hat, ist es Papadopoulos’ Aufgabe, sie in Sonderschichten zu stabilisieren und zu stärken. „All das“, sagt Kern, „musste Papa bisher quasi alles noch nebenher machen.“