VfB-Teamarzt Ray Best (li.) behandelt den Knöchel von Abwehrspieler Dan-Axel Zagadou. Foto: Baumann/Hansjürgen Britsch

Nach einem schmerzhaften Zweikampf humpelte am Samstag Dan-Axel Zagadou vom Trainingsplatz. Fällt der Franzose länger aus, erschwert das die Arbeit von Trainer Bruno Labbadia gewaltig.

Verletzungen von Fußballprofis kommen immer zur Unzeit. Sollte es Dan-Axel Zagadou nun aber schwerer erwischt haben, wäre das Timing besonders schlecht. Denn die Alternativen in der Defensive des VfB Stuttgart sind derzeit nicht gerade zahlreich.

Am Samstagnachmittag stand zum Abschluss der Einheit ein Spiel auf dem Programm. Volle Pulle, keine Einschränkungen. Voller Tatendrang war auch Tanguy Coulibaly. Das war gut, als er sich energisch einen Ball erkämpfte. Das war aber schlecht, als er im folgenden Dribbling den Moment verpasste, zurückzuziehen. Der Franzose legte sich den Ball einen Tick zu weit vor, versuchte trotzdem, noch an den Ball zu kommen – und traf mit offener Sohle seinen Landsmann Dan-Axel Zagadou.

Der Hüne, am rechten Knöchel getroffen und daraufhin umgeknickt – schrie vor Schmerzen auf, lag eine Zeit am Boden und humpelte dann vom Feld. Ray Best, der Teamarzt des VfB, nahm noch auf dem Rasen eine erste Untersuchung vor. Zagadous Knöchel wurde getapet und gekühlt, gestützt von Best und Teampsychologe Dino Poimann wurde der Franzose dann in einen Kleinbus gebracht, der ihn zurück ins Hotel fuhr. Dort folgten weitere Untersuchungen. Inzwischen hat der VfB auf Twitter bekannt gegeben, dass sich Zagadou einen doppelten Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen habe. Er falle vorerst aus – eine genauere Prognose gab es am Samstagabend nicht.

Mavropanos mit Trainingsrückstand

Im Testspiel am Sonntag gegen den FC Sion (15 Uhr) wird Zagadou in jedem Fall fehlen. Sollte er länger ausfallen, reißt er genau in dem Mannschaftsteil eine Lücke, in dem die Alternativen ohnehin rar sind. In der Innenverteidigung galten der Ex-Dortmunder und Waldemar Anton zuletzt als gesetzt, weil Konstantinos Mavropanos wegen Adduktorenproblemen nie voll trainieren konnte. Erst seit Freitag ist der Grieche voll belastbar – und hat somit noch reichlich Trainingsrückstand.

Hiroki Ito, auch gelernter Innenverteidiger, wird derzeit stets auf der linken Defensivseite eingesetzt, weil Borna Sosa seit der WM Probleme an den Adduktoren hat und bisher noch gar nicht ins Trainingslager gereist ist. Pascal Stenzel ist nur dann ein Kandidat für die Innenverteidigung, wenn der Trainer Bruno Labbadia auf eine Dreierkette umstellen würde. Bisher ist er rechts in der Viererkette fix eingeplant, weil Josha Vagnoman immer wieder mit dem Training aussetzen muss. Bleiben die eigentlichen Mittelfeldspieler Wataru Endo und Atakan Karazor – und Antonis Aidonis.

Der 21-Jährige hat in der Saison 2018/2019 zwar schon zwei Einsätze in der Bundesliga gehabt, die Entwicklung ging dann aber nicht weiter stetig nach oben. In der vergangenen Saison war der Deutsch-Grieche an den Zweitligisten Dynamo Dresden ausgeliehen, kam in der Abstiegssaison des Clubs aber nur auf elf Einsätze (plus einen im Pokal). In der laufenden Saison spielte er zehnmal für den VfB II in der Regionalliga Südwest.