Tanguy Coulibaly überzeugte beim 4:2 des VfB Stuttgart gegen den 1. FC Köln mit zwei Treffern. Foto: Baumann/Julia Rahn

In dieser Saison kam Tanguy Coulibaly – auch aufgrund von Verletzungen – bislang kaum zum Zug. Nun setzte der Franzose zum Abschluss der USA-Reise des VfB Stuttgart ein Ausrufezeichen. Und bekam viel Lob.

Der VfB Stuttgart, das war der Plan der Reise nach Austin, will in Erinnerung bleiben in den USA. Ob das gelungen ist, wird sich lange Zeit nach den Tagen in Texas zeigen. Eines aber ist jetzt schon klar: Wenn es gelingt, hat auch Tanguy Coulibaly seinen Anteil daran.

Um den Franzosen mit den Rastalocken war es in den vergangenen Monaten ja ruhig geworden. Dabei hatte er in der Saison nach dem Aufstieg in die Bundesliga noch zu den Stammkräften und auffälligsten Spielern des VfB gehört. 31 Einsätzen standen am Saisonende zu Buche, zudem zwei Treffer. Auch in der darauf folgenden Spielzeit kam Coulibaly noch auf 21 Einsätze, auch wenn die Formkurve da eher nach unten zeigte. In der Vorbereitung auf die nun laufende Saison galt er dann aber wieder als einer der „Gewinner“. Sagt zumindest Sven Mislintat, der Sportdirektor des VfB. Doch dann kam der Knick.

Erst ein Einsatz in dieser Saison

Nur einmal in den bisherigen 15 Ligaspielen kam Tanguy Coulibaly als Einwechselspieler zu einem Teileinsatz. Grund dafür waren vor allem Verletzungen. „Tanguy hatte eigentlich eine gute Vorbereitung gespielt“, sagt Mislintat, „hatte dann kleine, aber schwierige Verletzungen.“ Vor allem der Sehnenriss am kleinen Zeh war schmerzhaft, schwer zu behandeln und hat Zeit gebraucht zu heilen. So verging die Zeit, ohne dass der 21-Jährige den schon lange erhofften weitere Schritt in seiner Entwicklung gehen konnte.

Nach und nach arbeitete er sich aber zurück, erst in den Spieltagskader, dann auf das Feld. Beim 0:2 gegen Bayer Leverkusen durfte er erstmals in dieser Saison wieder Bundesligaminuten sammeln. Im fernen Austin folgte nun ein weiterer Schritt nach vorn.

Während der USA-Reise des VfB stand am Samstag das Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Köln auf dem Programm. Das Coulibaly nutzte, um sich in Erinnerung zu rufen. Der Flügelspieler zeigte eine gute Leistung, war zweikampfstark, bereitete einen Treffer von Konstantinos Mavropanos vor – und netzte selbst gleich zweimal ein. „Er hat“, lobte Sven Mislintat, der Sportdirektor, „eine gute Leistung gebracht.“

Lob von Trainer und Sportdirektor

Michael Wimmer sah es ähnlich. „Tanguy hatte es sich verdient zu spielen“, sagte der Trainer des VfB, „er hat bei seinem 20-Minuten-Einsatz in Leverkusen schon ein gutes Spiel gemacht. Er ist im Training immer dran geblieben, heute war das dann so, wie man es sich vorstellt.“ Der Doppelpack könnte – auch, wenn es nur ein Testspiel war – für den Franzosen zum Befreiungsschlag in einer bislang schwierigen Saison werden.

Ein gutes Gefühl kann Tanguy Coulibaly zumindest mitnehmen in die WM-Pause – auf die ihm vermutlich gar nicht so gelegen kommt.