Der Europameister von 1980 geht davon aus, dass Bundestrainer Nagelsmann neben Stuttgarts Kapitän Anton drei weitere Profis für die EM-Tests nominiert. Auch Angelo Stiller hätte in Zukunft Chancen.
Der frühere Fußball-Europameister Hansi Müller kann sich vorstellen, dass Bundestrainer Julian Nagelsmann für die anstehenden Testländerspiele gleich vier Profis des VfB Stuttgart in seinen Kader beruft. „Ich wäre überrascht, wenn er Waldemar Anton und Maximilian Mittelstädt für die Abwehr nicht nominieren würde“, sagte der ehemalige VfB-Regisseur der Deutschen Press-Agentur. „Die spielen so gut und konstant, an ihnen sollte eigentlich kein Weg vorbeiführen.“
Doch auch Flügelspieler Chris Führich und Stürmer Deniz Undav sieht Müller im Aufgebot für die Partien in Frankreich am 23. März und drei Tage später in Frankfurt gegen die Niederlande - und möglicherweise auch für die Europameisterschaft (14. Juni bis 14. Juli). Im Fall von Anton, Mittelstädt und Undav würde ein Einsatz die Premiere im Trikot des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) bedeuten. Führich gab im Oktober in den USA bereits ein Kurzdebüt. Nagelsmann wird seinen Kader an diesem Donnerstag bekannt geben. Wie der Sender Sky am Montagabend ohne Quellenangabe berichtete, gehört das VfB-Quartett zum Kreis der Nominierten.
„Bereicherung außerhalb und auf dem Platz“
VfB-Abwehrchef und Kapitän Anton sei beim Champions-League-Kandidaten „zu einer absoluten Leader-Persönlichkeit geworden“, meinte Müller. Auf der Position des Linksverteidigers seien Mittelstädts mögliche Konkurrenten David Raum (RB Leipzig) und Robin Gosens (Union Berlin) derzeit „nicht auf Augenhöhe“ mit dem Stuttgarter.
Den in dieser Saison bisher 14-maligen Bundesliga-Torschützen Undav sieht der 66-Jährige als „richtige Bereicherung außerhalb und auf dem Platz“. Und Dribbelkünstler Führich habe nicht nur wegen seines Traumtors zuletzt beim 2:0 gegen Union bestätigt, dass er schon mal berufen wurde. „Ich gehe davon aus, dass er dabei ist.“
Auch den zweikampfstarken und enorm passsicheren defensiven Mittelfeldspieler Angelo Stiller sieht der frühere Profi von Inter Mailand als Nationalelf-Kandidaten - aber erst für Zukunft. „Er hat das Pech, dass es im Mittelfeld ein Überangebot an guten Spielern gibt.“