Neue Verträge beim VfB: Timo Baumgartl (li.), Alexandru Maxim Foto: Baumann

Der VfB hat die Verträge von Timo Baumgartl (bis 2020) und Alexandru Maxim (bis 2019) verlängert. Kann er auch Antonio Rüdiger, Martin Harnik und Daniel Didavi weiter an sich binden?

Stuttgart - Eigentlich war Timo Baumgartl davon ausgegangen, dass seine Zukunft für die nächsten Jahre geregelt sei. Erst im Januar hatte der Innenverteidiger, der in der vergangenen Saison einen kometenhaften Aufstieg zum Stammspieler hingelegt hat, seinen Vertrag beim VfB bis 2018 verlängert. Umso überraschter war er dann, als Robin Dutt kürzlich mit dem Ansinnen auf eine weitere Ausdehnung seines Arbeitsverhältnisses auf ihn zukam.

Die Gespräche, die daraufhin folgten, waren kurz und führten am Dienstag zur Einigung. Da unterschrieb Baumgartl (19) einen neuen Kontrakt, der bis 2020 Gültigkeit hat. „Darüber freue ich mich sehr, weil ich mich mit dem Verein absolut identifiziere“, sagte der Maichinger, „ich möchte mich mit konstanten Leistungen zu einer festen Größe beim VfB entwickeln.“ Robin Dutt traut ihm sogar noch mehr zu: „Timo kann das neue Gesicht des Vereins werden.“

Überraschend kam auch das zweite Treuebekenntnis, das Alexandru Maxim (25) ablegte. Der Offensivspieler hat ebenfalls (bis 2019) verlängert. „Ich möchte meinen Teil dazu beitragen, dass der VfB künftig wieder eine gute Rolle in der Bundesliga spielt“,sagte der rumänische Nationalspieler. Dafür, betont Robin Dutt, seien Maxim und Baumgartl ideal geeignet: „Wir sehen in beiden ein riesiges Potenzial und wollen mit den neuen Verträgen ein Zeichen setzen, wo wir mit den Spielern und mit dem Verein hinwollen.“

Bei Baumgartl wird es nicht lange dauern, bis die ersten Top-Angebote der Konkurrenz eintreffen. „Irgendwann macht er sein erstes A-Länderspiel, dann wären es nur noch zwei Jahre bis zum Vertragsende gewesen, und irgendwann hätte er womöglich nicht mehr verlängern wollen.“ Dann lieber gleich. Wobei die Unterschrift keine Garantie dafür ist, dass Baumgartl bis Vertragsende beim VfB bleibt. Zumindest kann der Verein dann aber eine höhere Ablöse herausschlagen. „Der VfB hat bei Timo auf jeden Fall das Heft des Handelns in der Hand“, sagte Dutt über eine mögliche Ausstiegsklausel.

Gespräche mit Harnik und Didavi im September

Alexandru Maxim hatte zuletzt das Interesse des Hamburger SV geweckt, letztendlich war es für ihn aber nicht attraktiv genug. Zum anderen hat er nie einen Hehl daraus gemacht, dass es ihn nicht unbedingt aus Stuttgart wegzieht: „Meine Familie und ich fühlen uns hier sehr wohl.“ Und zum dritten ist ja weiter unklar, wie es mit Daniel Didavi weitergeht.

Die beiden spielen auf der Zehner-Position. In aller Regel erhält Didavi (25) den Vorzug vor Maxim, der seine Perspektive beim VfB deshalb bisher eher verhalten beurteilt hat. „Beide haben auch schon gemeinsam gespielt“, sagt Robin Dutt und formuliert den Anspruch, „mindestens zwei Topleute für die Zehn zu haben“. Doch Didavis Knie ist und bleibt anfällig. Und womöglich kehrt er dem VfB 2016 ablösefrei den Rücken. Schon diesen Sommer konnte Dutt das Werben von Bayer Leverkusen nur eindämmen, indem er Didavi einen Wechsel untersagte. Nun wartet der Nürtinger, ebenso wie Martin Harnik, den Saisonbeginn ab, um sich für oder gegen den VfB zu entscheiden. „Das ist legitim“, sagt Robin Dutt, „aber irgendwann müssen beide sagen, was sie wollen.“ Im September will er mit beiden das Gespräch suchen – mit Antonio Rüdiger muss er sich schon früher verständigen.

Antonio Rüdiger darf nicht mehr auf jeden Fall gehen

Der Innenverteidiger liebäugelt nach wie vor mit einem Wechsel noch in der laufenden Transferperiode, die bis Ende August läuft. Schon vor seiner Arthroskopie im Knie, die ihn zurzeit vom Mannschaftstraining abhält, waren die möglichen Abnehmer reihenweise abgesprungen - allen war die geforderte Ablösesumme von 18 Millionen Euro zu hoch. Und jetzt? „Wenn Toni jetzt mit einem interessierten Club auf uns zukommt, der unseren Forderungen entspricht, kann es sein, dass wir sagen: leider zu spät“, sagt Dutt, „ich habe seinem Berater gesagt, dass er womöglich bleiben muss.“