Für den VfB erzielte Timo Werner in 95 Erstligapartien 13 Tore, ehe er im Sommer 2016 nach dem Stuttgarter Abstieg zu RB Leipzig wechselte. Foto: Baumann

Der Wechsel des Stürmers Timo Werner zum FC Chelsea bringt den Stuttgartern rund sechs Millionen Euro ein. Dies ist Geld, das der Club in der Corona-Krise sehr gut gebrauchen kann.

Stuttgart - Er ist ein original Cannstatter Junge, der bereits 2002 als F-Jugendlicher vom Nord-Stuttgarter Stadtteilclub TSV Steinhaldenfeld zum VfB gewechselt war. Jetzt wird Timo Werner seinem ehemaligen Verein einen weiteren warmen Geldsegen bescheren.

Im Sommer 2016 hatte sich der blonde Stürmer nach dem Abstieg des VfB nach drei Spielzeiten, 95 Erstligapartien und 13 Toren RB Leipzig um Trainer Ralf Rangnick angeschlossen. Damals gerade mal 20 Jahre alt, unterschrieb Werner einen Vierjahresvertrag bei den Sachsen, die dem quasi zum Verkauf gezwungenen Absteiger aus Stuttgart zehn Millionen Euro an Ablöse überwiesen: ein Betrag, der später durch Bonuszahlungen – im März 2017 etwa wurde Werner zum Nationalspieler – auf 14 Millionen Euro anstieg. 2019 wurde der Vertrag Werners, der vom ehemaligen VfB-Vorstopper und Nationalspieler Karlheinz Förster beraten wird, bis 2023 verlängert. Nach Saisonende ist für Werner in Leipzig nun aber Schluss – und der VfB darf sich angesichts einer Klausel, mittels derer man sich 2016 eine Weitertransferbeteiligung sicherte, sowie aufgrund einer Ausbildungsentschädigung über einen weiteren Geldsegen freuen.

53 Millionen Euro an Ablöse werden fällig

Mit einer Summe von insgesamt sechs Millionen Euro darf der VfB-Finanzvorstand Stefan Heim rechnen, nachdem klar ist, dass Timo Werner von der kommenden Saison an beim FC Chelsea in der englischen Premier League auf Torejagd gehen wird. Rund 53 Millionen Euro weist die im Folgevertrag mit RB verankerte Ablösesumme aus, an welcher der VfB prozentual durch die Weiterverkaufsbeteiligung partizipiert.

Wie aus England zu hören ist, soll auch der FC Liverpool stark an Werner interessiert gewesen sein. Schließlich hätte der schnelle Stürmer glänzend in das System des Trainers Jürgen Klopp gepasst, der wie Werner in Stuttgart geboren ist – und der viel von den Fähigkeiten des 29-fachen Nationalspielers (elf Tore) hält. Allerdings war den Reds dem Vernehmen nach die Ablösesumme zu hoch.

„Ich spiele ja gerne bei Fritz-Walter-Wetter, deshalb wäre generell England nicht schlecht“, hatte Werner bereits Anfang des Jahres gesagt; ein Fingerzeig gegen die Gerüchte, es würde den Stürmer, der bei einem Wechsel zum teuersten deutschen Fußballer der Geschichte aufsteigen würde, zum nationalen Branchenführer FC Bayern München ziehen.

VfB profitiert vom Wechsel auf die Insel

Nun ist der Rekorddeal mit den Blues über die Bühne gegangen. Das freut auch den VfB, der bei einem Wechsel innerhalb Deutschlands weniger Geld bekommen hätte. Denn die Ausbildungsentschädigung (rund 1,5 der sechs Millionen Euro) muss sich der VfB zwar mit RB teilen. Sie gibt es in Werners Fall aber nur bei einem internationalen Transfer.