Beim VfB Stuttgart steht in Hoffenheim die Defensive um (ab Zweitem von links) Arthur Boka, Gotoku Sakai, Karim Haggui und Georg Niedermeier im Vordergrund. Foto: Pressefoto Baumann

Zeit für die Wende! Der VfB Stuttgart sehnt den Befreiungsschlag herbei. Nach fünf Niederlagen in Serie soll die Dienstreise zu 1899 Hoffenheim die erhoffte Trendwende bringen.

Zeit für die Wende! Der VfB Stuttgart sehnt den Befreiungsschlag herbei. Nach fünf Niederlagen in Serie soll die Dienstreise zu 1899 Hoffenheim die erhoffte Trendwende bringen.

Stuttgart - Von der Außenwelt abschotten will sich Thomas Schneider auf keinen Fall. Auch wenn der zuletzt in die Kritik geratene Trainer des Krisenclubs VfB Stuttgart schon angenehmere Alltagserlebnisse gehabt haben dürfte. „Nur noch Lieferservice“, antwortete der 41-Jährige am Donnerstag augenzwinkernd auf die Frage, ob er sich dieser Tage überhaupt noch zum Bäcker traut. „Es gibt auch Kritik und die eine oder andere Häme“, meinte Schneider. Doch dies ist in der prekären Lage des schwäbischen Fußball-Bundesligisten auch nicht besonders verwunderlich.

Fünfmal hat der VfB in Serie verloren, sieben der vergangenen acht Partien hat der Meister von 2007 in den Sand gesetzt. Und mit 41 Gegentoren stellt der Club vor dem wegweisenden Duell am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei 1899 Hoffenheim die viertschlechteste Deckung der deutschen Eliteklasse. Die Zahlen sprechen für sich.

„Den Umständen entsprechend“ gehe es ihm, sagte Schneider. Die ersehnte Wende soll endlich eine kompakte Defensive bringen. „Wir haben zu viele Gegentore bekommen“, konstatierte er. „Es ist ganz entscheidend, eng und gut zu verteidigen.“ Daher könnte es nicht zuletzt in der Abwehr Umstellungen geben. „Wir haben den einen oder anderen Gedanken, was zu ändern“, kündigte Schneider an.

Eine mögliche Variante wäre es, Antonio Rüdiger aus der Innenverteidigung auf die rechte Abwehrseite zu beordern. Gotoku Sakai wäre dann raus, ein Platz für Karim Haggui oder Georg Niedermeier neben Daniel Schwaab somit frei.

Werner neben Abdellaoue im Sturm

Nach der Roten Karte gegen Stürmer Vedad Ibisevic beim 1:4 gegen den FC Augsburg wird auf jeden Fall ein Platz Posten im Angriff frei. Youngster Timo Werner könnte neben Mohammed Abdellaoue ganz vorn für Unruhe sorgen. Kapitän Christian Gentner soll nach seinem Muskelfaserriss Mitte kommender Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen, gegen den HSV soll er dann wieder voll einsatzfähig sein. „Er fehlt uns als Führungsfigur“, beklagte der VfB-Coach.

Über Schlagzeilen, er sei angesichts intensiver Trainingstage mittlerweile zum Schleifer geworden, kann sich der Stuttgarter Trainer nur amüsieren. „Der Typ, von dem da gesprochen wird, den kenne ich so nicht“, erzählte Schneider, der in der Hinrunde beim 6:2 gegen die TSG einen furiosen Einstand gefeiert hatte. „Vielleicht ist auch ein kleiner Felix Magath in mir, ich weiß es nicht.“

Die verunsicherte Mannschaft hat nach Meinung von Sportvorstand Fredi Bobic den Ernst der Lage jedenfalls erfasst. „Sie haben schon verinnerlicht, in welcher Situation wir sind“, sagte der frühere Nationalstürmer. Über weitere Motivationsmaßnahmen denkt Schneider durchaus nach. „Wir sind schon am Überlegen“, sagte der VfB-Coach. Bei dem beeindruckenden Duell in der Hinrunde habe es gegen die TSG aber eine „ganz andere taktische Konstellation“ gegeben.

Die voraussichtliche Aufstellung des VfB Stuttgart: Ulreich - Rüdiger, Schwaab, Haggui, Rausch - Leitner, Khedira - Cacau, Maxim - Abdellaoue, Werner