Der VfB gegen Hannover 96 im Duell im November 2017. Foto: dpa

Fünf Spieltage vor Saisonende dürften weder der VfB Stuttgart noch sein nächster Gegner, Hannover 96, etwas mit dem Abstieg zu tun haben. Zumindest theoretisch ist aber noch alles möglich.

Stuttgart - Fünf Spieltage vor dem Saisonende fehlt dem Aufsteigerduell zwischen dem VfB Stuttgart und Hannover 96 die ganz große Brisanz – zu gut ist die Tabellensituation der beiden Clubs. Im Jahr eins nach der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga haben die beiden Vereine dennoch schwierige Phasen hinter sich gebracht. Um die letzten Zweifel zu beseitigen, brauchen beide am Samstag (15.30 Uhr/Sky) in Stuttgart einen Sieg.

Die Situation

VfB Stuttgart: Mit Ausnahme des gesperrten Santiago Ascacíbar hat der VfB alle Stammkräfte zur Verfügung. Auch Timo Baumgartl ist nach überstandener Gehirnerschütterung wieder eine Option in der Defensive. Die Niederlage in Dortmund war die erste unter Trainer Tayfun Korkut, zu Hause ist der VfB unter ihm noch ungeschlagen.

Hannover 96: Trainer André Breitenreiter hat derzeit einige Verletzte zu beklagen, vor allem in der Defensive. „Das habe ich in meiner Trainerkarriere noch nie erlebt“, sagte der Coach. Die Grundstimmung ist nach dem jüngsten Erfolg wieder positiv. Ärger macht weiter die Situation mit den Fans. Zwar gab es zuletzt einen Dialog, wirklich angefeuert haben die Anhänger 96 aber auch danach nicht.

Der Saisonverlauf

VfB Stuttgart: Zu Hause solide, auswärts lange eine Katastrophe. Das 1:1 gegen Hannover war der erste Auswärtspunkt der Saison - am 13. Spieltag. Eine Trennung von Trainer Hannes Wolf war öffentlich dennoch zunächst überhaupt kein Thema. Bis der 36-Jährige nach dem 0:2 gegen Schalke Ende Januar von sich aus andeutete, die Mannschaft nicht mehr so zu erreichen. Kurz darauf musste er gehen. Unter Nachfolger Korkut hat der VfB bislang nur eine Partie verloren.

Hannover 96: Vier Spiele, zehn Punkte: Hannover startete furios in die neue Spielzeit. In der Hinrunde wurden unter anderem Schalke, Dortmund und Hoffenheim geschlagen. Nach der Winterpause gab es einen Knick, immer wieder setzte es knappe und unglückliche Niederlagen. Mit dem Abstieg sollte 96 nach dem 2:1 gegen Bremen zuletzt aber nichts mehr zu tun haben.

Die Trainer

VfB Stuttgart: Korkut war für viele Fans des VfB ein Schock. Seine Bilanz in Hannover, Leverkusen und Kaiserslautern klang wenig vielversprechend. Doch der Deutsch-Türke ließ sich von dem kühlen Empfang überhaupt nicht verunsichern und überzeugte mit einer starken Serie von acht Spielen ohne Niederlage. Korkut hält nichts von personellen Experimenten und vertraut am liebsten den Routiniers um Kapitän Christian Gentner.

Hannover 96: Anders als der VfB kam 96 im Jahr nach dem Aufstieg gar nicht in Versuchung, den Trainer zu wechseln. Zu gut lief es unter Trainer Breitenreiter, der die Niedersachsen zunächst ungeschlagen durch die 2. Bundesliga führte und dann auch im Oberhaus überzeugte. Auch nach fünf Niederlagen am Stück stand Breitenreiter nicht zur Debatte, er genießt volle Rückendeckung von Manager Horst Heldt.

Perspektive für die nächste Saison

VfB Stuttgart: Theoretisch könnte sich der VfB sogar noch für den Europapokal qualifizieren, praktisch ist das Restprogramm mit Spielen gegen Bremen, Leverkusen, Hoffenheim und München wohl zu schwer dafür. Der Club muss in der kommenden Saison den Übergang schaffen vom Aufsteiger, der zurecht nur auf den Klassenverbleib schaut, zum wieder etablierten Bundesligisten mit Ambitionen nach oben. Nur das entspricht dem Selbstverständnis der Fans und Sponsoren.

Hannover 96: Mit Abwehrchef Salif Sané und Offensivspieler Felix Klaus (VfL Wolfsburg) verlassen im Sommer zwei Stützen den Verein. „Wir verlieren Qualität, die wir ausgleichen müssen“, sagte Trainer André Breitenreiter. Beide Transfers bringen insgesamt rund 11,5 Millionen Euro ein, mit denen Manager Heldt den Kader verbessern muss. Ansonsten droht der Abstiegskampf.

VfB Stuttgart - Bundesliga

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