Am Ziel seiner Wünsche: Antonio Rüdiger wechselt zum AS Rom Foto: dpa

Der VfB einigt sich mit dem AS Rom auf den Wechsel von Antonio Rüdiger, der mit Italiens Vizemeister in der Champions League spielen wird. Zunächst aber setzt der Innenverteidiger in Donaustauf die Reha nach seiner Knieoperation fort.

Stuttgart - Die Rückkehr nach Deutschland geriet für Antonio Rüdiger (22) weniger spektakulär als seine Ankunft in Rom. Am Montag hatte der Nationalspieler einige Irritationen beim VfB ausgelöst, als er auf dem Flughafen Fiumicino mit Roma-Schal für die Fotografen posierte. Auf geringes Gefallen stieß auf dem Cannstatter Wasen auch, dass er seinen Wechsel vorzeitig als perfekt hinausposaunte. Das ist er erst seit Mittwoch. Da bestätigten beide Vereine die Einigung.

Zu diesem Zeitpunkt war Rüdiger bereits zurück aus der Ewigen Stadt – ohne Fotografen, ohne Blitzlichter, ohne Aufsehen. Vom Flughafen aus fuhr er weiter nach Donaustauf, um die Reha nach seiner Knieoperation fortzusetzen. Rüdiger wird erst Anfang September so weit hergestellt sein, dass er zu seinem neuen Verein stoßen und das Training mit der Mannschaft aufnehmen kann. „Die Roma ist ein hervorragendes Team und hat in Rudi Garcia einen sehr guten Trainer“, sagte der künftige Champions-League-Teilnehmer, „ich denke, dass ich einen idealen Verein gefunden habe, um international Erfahrung zu sammeln.“

Das ist ihm vor allem mit Blick auf die EM 2016 wichtig. Bis dahin will er Bundestrainer Joachim Löw davon überzeugen, dass er einen Platz im deutschen Kader verdient hat.

Musste beim VfB erst den Auflösungsvertrag unterschreiben

Bis zum frühen Mittwochabend hatten der VfB und der AS Rom letzte Details geklärt und Unterlagen ausgetauscht. So musste Rüdiger beim VfB erst einen Auflösungsvertrag unterschreiben, ehe sein Kontrakt in Rom in Kraft treten konnte. „Wir haben eine Lösung gefunden, die den Interessen aller Beteiligten gerecht wird“, sagte Sportvorstand Robin Dutt, der sichtlich erleichtert über das Ende des tagelangen Tauziehens war. „Ich habe dem VfB viel zu verdanken“, erklärte Antonio Rüdiger, „hier wurde ich vom Jugendspieler zum Bundesligaprofi und anschließend zum Nationalspieler.“ Seit 2011 bestritt Rüdiger 80 Pflichtspiele für die VfB-Profis.

Rüdiger unterschrieb in Rom einen Vertrag bis 2020. Er wechselt zunächst auf Leihbasis bis 2016 nach Italien. Für diesen Teil der Vereinbarung erhält der VfB rund vier Millionen Euro. Danach greift eine Kaufverpflichtung, die weitere neun Millionen Euro wert ist. Zusätzlich vereinbart wurden mögliche Bonuszahlungen und eine Beteiligung des VfB bei einem Weiterverkauf.

Rüdiger bedauert den Eindruck eines Vertragspokers

Den ganzen Sommer über hatte Rüdiger mit seinen Wechselplänen den VfB und seine Fans auf Trab gehalten. „Es tut mir leid, dass in der Öffentlichkeit der Eindruck von einem Vertragspoker entstanden ist“, sagte er, „Fakt ist: Ich habe mich öffentlich nicht zu Vertragsangelegenheiten geäußert und hätte Spekulationen gerne verhindert.“